Die Schwimm-Weltmeisterschaften von 2021 im japanische Fukuoka werden offenbar erneut um ein Jahr verschoben und sollen nun erst 2023 stattfinden. Das jedenfalls sagte Vladimir Salnikov, Präsident der Russian Swimming Federation und Präsidiumsmitglied des Welt-Schwimmverbands Fina, der russischen Nachrichtenagentur TASS. „Das Fina-Präsidium hat in seiner Sitzung am Freitag beschlossen, die Weltmeisterschaften aufgrund der Pandemie und anderer Probleme im Zusammenhang mit der Organisation der Ankunft und Unterbringung der Teilnehmer auf das Jahr 2023 zu verschieben“, erklärte Salnikov. Andere Optionen für die Weltmeisterschaften habe es nicht gegeben. Weltweit steigen die Infektionszahlen durch die Omikron-Variante stark an, was auch neue internationale Reisebeschränkungen mit sich bringt.
Die Fina selbst bestätigte die erneute Verschiebung der internationalen Titelkämpfe bisher nicht. Schon am Freitag hatte das portugiesische Portal swimchannel.net von einer Verschiebung der Weltmeisterschaften berichtet, der Weltverband dementierte diese Information gegenüber dem Fachportal swimmingworldmagazine. Es gebe aktuell keine Änderung der Veranstaltung zu bestätigen. Sollten Änderungen im Wettkampfkalender auftreten, würde die Fina diese umgehend und deutlich veröffentlichen.
Drei Highlights in 12 Monaten
Eigentlich sollte die WM in Japan schon 2021 stattfinden. Nachdem die Coronapandemie aber die Welt auf den Kopf stellte und die Olympischen Spiele in Tokio um ein Jahr verschoben wurden, hatte das auch Auswirkungen auf den Termin für die Weltmeisterschaften der Schwimmer. Die Titelkämpfe wurden um ein Jahr in den Mai 2022 verschoben. Die Verschiebung um ein weiteres Jahr hätte auch Auswirkungen auf die nächste WM, die eigentlich im November 2023 in Doha stattfinden sollte. Damit nicht zwei Weltmeisterschaften auf der Langbahn in einem Jahr stattfinden, müsste für die Veranstaltung ein neuer Termin her, laut swimchannel.net sei der Januar 2024 im Gespräch. Mit den Olympischen Spielen 2024 in Paris könnten die internationalen Spitzenschwimmer somit innerhalb von 12 Monaten dreimal aufeinander treffen. Mit der erneuten Verschiebung der WM wären die Europameisterschaften im August in Rom der Saisonhöhepunkt der kontinentalen Schwimmelite.
Für die Schwimmer und Springer der offenen Klasse wird es bei den derart vielen Veranstaltungen, die es mittlerweile gibt, fast schon nachrangig sein: Die suchen sich ja ihre Saisonhöhepunkte und Veranstaltungen seit einigen Jahren bereits stark selektiv aus, und dann ist 2022 eben die EM in Rom das Nonplusultra für die Europäer. Gar nicht erwähnt: Die Masters-WM dürfte damit für 2022 auch hinfällig sein …
Richtig spannend wird es aber beim Wasserball: Da ist zum einen der Terminkalender traditionell sehr dicht, zum anderen gibt es dort ohne Ende faktische Pflichtveranstaltungen für Nationalmannschaften und die Champions League-Klubs. Im Januar 2024 ist da übrigens in der Originalplanung die Wasserball-EM vorgesehen; im Februar/März würde das Olympiaqualifikationsturnier der FINA folgen …