Samstag, 27. April 2024

Selber retten | Das muss man für das DLRG-Rettungsabzeichen können

Du willst das Rettungsabzeichen machen, Verantwortung übernehmen und im Fall der Fälle helfen können? Das ist immer eine gute Idee. Diese Prüfungen kommen auf dich zu.

DLRG/Martin Karry Zwei angehende Rettungsschwimmer bei der Prüfung.

Die Schwimmabzeichen vom Seepferdchen bis Gold kennt jeder. Sie waren lange Zeit für Kinder und Jugendliche vorgesehen und nannten sich entsprechend „Deutsches Jugendschwimmabzeichen“. Inzwischen sind sie für alle Altersklassen offen und heißen auch nur noch „Deutsches Schwimmabzeichen“. Wer mehr will, kann bei der DLRG die Prüfungen für die Rettungsschwimmabzeichen in Bronze, Silber und Gold ablegen. Zusätzlich gibt es den Juniorretter zur Vorbereitung und als Ergänzung das Deutsche Schnorcheltauchabzeichen. Was man dafür können muss, erläutern wir auf dieser Seite.

Juniorretter (ab 10 Jahre)

Voraussetzungen: Schwimmabzeichen in Gold, theoretische Kenntnisse der Selbstrettung, des Verhaltens bei Fremdrettung sowie elementarer „Erste Hilfe“

  • 100 m ohne Pause, davon 25 m Kraul, 25 m Rücken, 25 m Brust und 25 m Rücken mit Grätschschwung
  • 25 m Abschleppen mit Achselschleppgriff
  • Selbstrettungsübung in leichter Freizeitbekleidung: Fußsprung ins Wasser, dann 4 Minuten Schweben an der Wasseroberfläche in Rückenlage mit Paddelbewegungen, 6 Minuten langsames Schwimmen, dabei mindestens viermal die Körperlage wechseln, Kleidungsstücke in tiefem Wasser ausziehen
  • Fremdrettungsübung: 15 m anschwimmen, auf halber Strecke zwei Tauchringe aus 2 m Tiefe heraufholen, Rückweg: 15 m Abschleppen eines Partners mit Achselschleppgriff und Sichern des Geretteten

Rettungsschwimmer in Bronze (ab 12 Jahre)

Voraussetzungen: Nachweis folgender Kenntnisse: Atmung und Blutkreislauf, Gefahren am und im Wasser, Hilfe bei Bade-, Boots- und Eisunfällen (Selbst- und Fremdrettung), Vermeidung von Umklammerungen, Hilfe bei Verletzungen und Ertrinkungsunfällen, Hitze- und Kälteschäden

  • 200 m Schwimmen in höchstens 10 Minuten, davon 100 m in Bauchlage und 100 m in Rückenlage mit Grätschschwung ohne Armtätigkeit
  • 100 m Schwimmen in Kleidung in höchstens 4 Minuten, anschließend im Wasser entkleiden
  • Drei verschiedene Sprünge aus etwa 1 m Höhe (z.B. Paketsprung, Schrittsprung, Startsprung, Fußsprung, Kopfsprung)
  • 15 m Streckentauchen
  • 50 m Transportschwimmen
  • zweimal Tieftauchen (1 x kopfwärts und 1 x fußwärts) innerhalb von 3 Minuten von der Wasseroberfläche. Dabei Heraufholen eines 5-kg-Tauchrings aus einer Tiefe von 2-3 m
  • Demonstration einer Befreiung aus Halsumklammerung von hinten und Halswürgegriff von hinten
  • 50 m Schleppen, je eine Hälfte mit Kopf- oder Achselschleppgriff und dem Standard-Fesselschleppgriff
  • Kombinierte Übung: 20 m Anschwimmen in Bauchlage, auf halber Strecke Abtauchen auf 2 bis 3 m Wassertiefe und Heraufholen eines 5-kg-Tauchrings, 20 m Schleppen eines Partners
  • Anlandbringen eines Geretteten
  • 3 Minuten Durchführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung
DLRG/Martin Karry

Rettungsschwimmer in Silber (ab 14 Jahre)

Voraussetzungen: Nachweis folgender Kenntnisse: Atmung und Blutkreislauf, Gefahren am und im Wasser, Hilfe bei Bade-, Boots- und Eisunfällen (Selbst- und Fremdrettung), Vermeidung von Umklammerungen, Rechte und Pflichten bei Hilfeleistungen, Erste-Hilfe-Kurs nicht älter als 2 Jahre

  • 400 m Schwimmen in höchstens 15 Minuten, davon 50 m Kraulschwimmen, 150 m Brustschwimmen und 200 m Schwimmen in Rückenlage mit Grätschschwung ohne Armtätigkeit
  • 300 m Kleider-Schwimmen in höchstens 12 Minuten, anschließend im Wasser entkleiden
  • Sprung aus 3 m Höhe
  • 25 m Streckentauchen
  • dreimal Tieftauchen (2 x kopfwärts und 1 x fußwärts) innerhalb von 3 Minuten von der Wasseroberfläche. Dabei Heraufholen eines 5-kg-Tauchrings aus einer Tiefe von 3-5 m
  • 50 m Transportschwimmen in höchstens 1:30 Minuten
  • Demonstration einer Befreiung aus Halsumklammerung von hinten und Halswürgegriff von hinten
  • 50 m Schleppen in höchstens 4 Minuten, beide Partner in Kleidung, je eine Hälfte der Strecke mit Kopf- oder Achsel- und einem Fesselschleppgriff (Standard-Fesselschleppgriff oder Seemannsgriff)
  • Einsatz eines Rettungsgerätes (z. B. Gurtretter, Wurfleine oder Rettungsring)
  • Kombinierte Übung: Sprung kopfwärts ins Wasser und 20 m Anschwimmen in Bauchlage, Abtauchen auf 3 bis 5 m Tiefe und Heraufholen eines 5-kg-Tauchrings, anschließend Lösen aus einer Umklammerung durch einen Befreiungsgriff, 25 m Schleppen, Sichern und Anlandbringen des Geretteten, 3 Minuten Herz-Lungen-Wiederbelebung

Rettungsschwimmer in Gold (ab 16 Jahre)

Voraussetzungen: Ärztliche Tauglichkeit, Rettungsschwimmer in Silber, Nachweis folgender Kenntnisse: Atmung und Blutkreislauf, Gefahren am und im Wasser, Hilfe bei Bade-, Boots- und Eisunfällen (Selbst- und Fremdrettung), Vermeidung von Umklammerungen, Rechte und Pflichten bei Hilfeleistungen, Erste-Hilfe-Kurs nicht älter als 2 Jahre

  • 300 m Flossenschwimmen in höchstens 6 Minuten, davon 250 m Bauch- oder Seitenlage und 50 m Schleppen, zu schleppender Partner in Kleidung (Kopf- oder Achselgriff)
  • 300 m Schwimmen in Kleidung in höchstens 9 Minuten, anschließend im Wasser entkleiden
  • 50 m Transportschwimmen, beide Partner in Kleidung, in 1:30 Minuten
  • 100 m Schwimmen in höchstens 1:40 Minuten
  • 30 m Streckentauchen, dabei von 10 Ringe, die auf einer Strecke von 20 m in einer höchstens 2 m breiten Gasse verteilt sind, mindestens 8 Stück aufsammeln
  • dreimal Tieftauchen (1 x Kopfsprung, 1 x kopfwärts und 1 x fußwärts) innerhalb von 3 Minuten von der Wasseroberfläche. Dabei Heraufholen eines 5-kg-Tauchrings aus einer Tiefe von 3-5 m
  • Demonstration einer Befreiung aus Halsumklammerung von hinten und Halswürgegriff von hinten
  • Kombinierte Übung (beide Partner in Kleidung): Kopfsprung ins Wasser und 25 m Schwimmen in höchstens 30 Sekunden, dann Abtauchen auf 3 bis 5 m Tiefe und Heraufholen eines 5-kg-Tauchrings, Lösen aus einer Umklammerung durch Befreiungsgriff; anschließend 25 m Schleppen in höchstens 60 Sekunden sowie Sichern und Anlandbringen des Geretteten, 3 Minuten Herz-Lungen-Wiederbelebung
  • Handhabung von Rettungsgeräten: Retten mit dem „Rettungsball mit Leine“ oder anderer zum Werfen geeigneter Rettungsgeräte: Zielwerfen in einen Sektor mit 3 m Öffnung in 12 m Entfernung: 6 Würfe innerhalb von 5 Minuten, davon 4 Treffer; Retten mit einem anderen Rettungsgerät
  • Handhabung gebräuchlicher Hilfsmittel zur Wiederbelebung
DLRG/Martin Karry

Deutsches Schnorcheltauchabzeichen (ab 12 Jahre)

Voraussetzungen: Ärztliche Tauglichkeit, Rettungsschwimmer in Bronze, Nachweis folgender Kenntnisse: physikalische und physiologische Grundlagen des Schnorcheltauchens, Bestandteile und Pflege der Grundausrüstung, Demonstration und Erläuterung der wichtigsten Unterwasserzeichen

  • 600 m Flossenschwimmen ohne Zeitbegrenzung (je 200 m Bauch-, Rücken- und Seitenlage)
  • 200 m Flossenschwimmen mit einer Flosse und Armbewegung
  • 30 m Streckentauchen ohne Startsprung
  • 30 Sekunden Zeittauchen
  • in mindestens 3 m Tiefe Taucherbrille abnehmen, wieder aufsetzen und ausblasen
  • dreimal Tieftauchen innerhalb von 1 Minute 3 (ca. 3 m Wassertiefe)
  • Kombinierte Übung: 50 m Flossenschwimmen in Bauchlage mit Armtätigkeit, 1 x 3 bis 5 m Tieftauchen und Heraufholen eines 5-kg-Tauchrings, 50m Schleppen eines Partners, 3 Minuten Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)
Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.

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