Fehler passieren, das ist ganz normal – dieser endete für mehrere Schwimmerinnen in Japan allerdings schmerzhaft.

Erfahrene Rückenschwimmerinnen und Rückenschwimmer wissen es genau: Exakt fünf Meter vor der Wand kündigt die sogenannte Rückenleine das Beckenende an. Es ist das Signal, sich entweder für den Anschlag oder die bevorstehende Rollwende bereitzumachen. Von hier sind es noch drei, vier oder fünf Züge bis zur Wand, wie gesagt, Rückenschwimmer wissen das sehr genau. Sie schwimmen die letzten Armzüge quasi blind.
Blöd nur, wenn die Rückenleine im Rennen falsch aufgebaut wird und sie plötzlich einige Meter dichter an der Wand steht als sie sollte. So geschehen beim Kosuke-Kitajima-Cup in Tokio, einem Wettkampf mit Topbesetzung, der nach dem viermaligen Olympiasieger aus Japan benannt ist und der im Januar im Olympiabecken von 2021 stattfand. Im Rennen über 400 Meter Lagen stand die Leine nur etwa 2,5 Meter vom Beckenende entfernt, was dazu führte, dass die Schwimmerinnen bei der 150-Meter-Wende reihenweise gegen die Wand krachten. Einige registrierten die Situation gerade noch rechtzeitig, andere schlugen hart mit dem Arm auf die Beckenkante und drehten sich dann zur Wende um.
フラッグがズレてたら当然ですが全員壁に突っ込んでますね…。 https://t.co/M0xDSbcSxD pic.twitter.com/FVVv5vmdiU
— 暇なおじさん (@kakkies03) January 24, 2025
Schiedsrichter entschuldigt sich
Laut Medienberichten verletzten sich bei der Aktion mehrere Sportlerinnen und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Schiedsrichter Takanori Awai erklärte nach dem Rennen am Mikrofon: „Niemand hat den Fehler vor dem Start bemerkt. Erst als die Schwimmerinnen gegen die Wand schwammen, wurde uns das Problem bewusst. Soweit ich weiß, ist das noch nie passiert.“ Anschließend entschuldigte sich Awai bei den Sportlerinnen und ihren Trainern, und nachdem die Rückenleine an die korrekte Position gebracht worden war, konnte der Wettkampf ganz normal über die Bühne gehen.
Das Ergebnis über 400 Meter Lagen wurde allerdings annulliert und den betroffenen Schwimmerinnen wurde angeboten, das Rennen am nächsten Tag zu wiederholen. Wie viele Athletinnen dieses Angebot annahmen, ist nicht bekannt.