Aus heiterem Himmel kündigte der Weltschwimmverband Fina vor zwei Wochen an, die langen Freiwasserrennen über 25 Kilometer schon 2023 aus dem WM-Programm zu nehmen. Schon nach der Entscheidung gab es bereite Proteste und Beschwerden von Athleten und Trainern. Auf der Seite change.org gibt es nun eine Petition, bei der Unterschriften für den Verbleib der 25-Kilometer-Strecke im Wettkampfprogramm gesammelt werden. Urheber der Petition ist das News-Portal Openwater Media. Zwar ist die Fina nicht an diese Entscheidung gebunden, ein deutliches Signal in Richtung der Verantwortlichen könnte es dennoch sein. Grund für die Streichung des Events bei den Weltmeisterschaften seien laut Fina steigende Kosten und sinkende Teilnehmerzahlen.
Erstes Freiwasserrennen im WM-Programm
Als längste Strecke im Programm der Weltmeisterschaften feierten die 25 Kilometer ihr Debüt 1991, später erst folgten die Rennen über fünf und zehn Kilometer. Die beiden kürzeren Strecken erfreuen sich jedoch größerer Beliebtheit. Während die Teilnehmerzahlen über fünf und zehn Kilometer bei den vergangenen Weltmeisterschaften stiegen und zuletzt bei 55 Frauen und 61 Männern über fünf Kilometer und 61 Frauen und 62 Männern über die doppelte Strecke lagen, gingen über 25 Kilometer in diesem Jahr in Budapest nur 15 Frauen und 25 Männer an den Start.
Erfolgreiches deutsches Team
Die ersten Weltmeister über 25 Kilometer waren 1991 der Amerikaner Chad Hundeby (5:01:45,78 Stunden) und die Australierin Shelley Taylor-Smith (5:21:05,53 Stunden). Die erste deutsche WM-Medaille über gab es 1998, als Peggy Büchse in Perth in 5:32:19,0 Stunden Vizeweltmeisterin wurde. Drei Jahre später in Fukuoka sicherte sich Angela Maurer die Bronzemedaille (6:06:19 Stunden). Auch in den folgenden Jahren war das deutsche Team über 25 Kilometer immer wieder erfolgreich. 2003 gewann Britta Kamrau (5:35:46,1 Stunden) Silber vor Maurer, die nur 0,4 Sekunden später anschlug. Zwei Jahre später gewann Kamrau erneut Silber (5:25:06,9 Stunden), ehe sie 2007 sogar Weltmeisterin wurde (5:37:11,6 Stunden). Wegen starkem Wind musste das Rennen damals jedoch nach 12,5 Kilometern abgebrochen und am folgenden Tag mit gleichen Zeitabständen fortgesetzt werden.
Für das nächste WM-Gold über 25 Kilometer sorgte Maurer zwei Jahre später bei der WM in Rom, als sie nach 5:47:48,0 Stunden siegte und 2011 und 2013 noch zwei weitere Silbermedaillen und 2015 noch eine Bronzemedaille zu ihrer Erfolgssammlung bei Weltmeisterschaften beisteuerte. 2013 gab es dann auch die erste 25-Kilometer-Medaille für die deutschen Männer. In Barcelona ließ Thomas Lurz die Konkurrenz hinter sich und wurde nach 4:47:27,0 Weltmeister. Mit Finnia Wunram sicherte sich 2019 eine weitere deutsche Schwimmerin den Vizeweltmeistertitel über das längste Rennen, bei den Weltmeisterschaften 2022 in Budapest krönte sich Lea Boy zur Vizeweltmeisterin.