Donnerstag, 25. April 2024

Mit 1:20er-Pace zur Top-Schwimmzeit beim Ironman Hawaii

Frank Wechsel / spomedis Start zum längsten und härtesten Tag des Jahres

Ein Triathlon lässt sich beim Schwimmen nicht gewinnen. Diese Binse bewahrheitete sich in der vergangenen Nacht einmal mehr beim Ironman Hawaii. Und dennoch: Obwohl das 3,8 Kilometer lange Schwimmen zeitlich gesehen nur 10 bis 15 Prozent einer Langdistanz ausmacht, zeigte sich die enorme Bedeutung der Auftaktdisziplin. So zehrte beispielsweise die am Ende zweitplatzierte Lucy Charles-Barclay bis zum Finish von dem Vorsprung, den sich im Pazifik erkämpft hatte. Über die gesamten achteinhalb Stunden hatte sie nach dem Start lediglich zu drei anderen Athletinnen direkten Kontakt.

Auch Weltmeisterin Chelsea Sodaro (USA) legte den Grundstein für ihren Erfolg mit einem starken Schwimmen. Sie wechselte als Sechste mit der zweiten Verfolgergruppe auf das Rad. Auf dem Weg zum Sieg ließ sie unter anderem die starken deutschen Verfolgerinnen zu keinem Zeitpunkt der 180 Rad-Kilometer oder des abschließendes Marathons an sich herankommen. Insgesamt zeigte sich zudem: Wer beim Schwimmen schwächelt, hat es später schwer. So war am Ende Ruth Astle die bestplatzierte Athletin mit einer Schwimmzeit über einer Stunde. Die Britin erreichte das Ziel als 14. Die folgende Tabelle zeigt die Schwimmleistungen der ersten acht im Ziel.

Schwimmleistungen beim Ironman Hawaii

Schwimmzeit (Platz)Name100-m-PacePlatz im Ziel
50:57 min (1.)Lucy Charles-Barcley (GBR)1:20,4 min2
51:42 min (3.)Fenella Langridge (GBR)1:21,6 min6
54:42 min (5.)Lisa Nordén (SWE)1:26,4 min5
54:48 min (6.)Chelsea Sodaro (USA)1:26,5 min1
54:50 min (7.)Sarah Crowley (AUS)1:26,6 min6
57:52 min (10.)Daniela Ryf (SUI)1:31,4 min8
57:54 min (11.)Laura Philipp (GER)1:31,4 min4
57:58 min (13.)Anne Haug (GER)1:31,5 min3

Keine Chance auf den Schwimmrekord

Als beste Schwimmerin im Feld wurde Charles-Barclay ihrer Ausnahmeposition einmal mehr gerecht. Durchschnittlich 1:20,4 Minuten benötigte sie pro 100 Meter. Ihren Streckenrekord von 48:13 Minuten verpasste sie zwar deutlich. Damals war sie eine Pace von 1:16,1 pro 100 Meter geschwommen. Jedoch sind die Bedingungen im Meer nie vergleichbar und aufgrund einer langwierigen Verletzungspause ging die 29-Jährige diesmal mit völlig anderen Vorzeichen auf die Strecke.

Die fünfmalige Weltmeisterin Daniela Ryf brauchte diesmal zu lange, um den Schwimmrückstand wettzumachen, und investierte dabei vermutlich auch zu viel. Die Schweizerin übernahm erst nach 170 von 180 Kilometern auf dem Rad die Führung und brach dann beim Laufen ein.

Für die deutschen Spitzenathletinnen Anne Haug und Laura Philipp verlief das Schwimmen eigentlich wie gemalt. Beide lernten erst relativ spät das Kraulen und sind deshalb nicht als beste Schwimmerinnen bekannt. Dennoch erzielten sie eine 1:31er-Pace und hielten damit den Rückstand in Grenzen. Im späteren Rennverlauf konnten sie dennoch weder Sodaro noch Charles-Barclay einholen.

Frank Wechsel / spomedis Am Ziel ihrer Träume: Chelsea Sodaro hat den Ironman Hawaii gewonnen.
Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.

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