Donnerstag, 28. März 2024
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Olympiasiegerin Ursula Happe gestorben

Die ehemalige Schwimmerin und Olympiasiegerin Ursula Happe ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Das berichtete die Westfalenpost am Mittwoch. Sie sei friedlich eingeschlafen, teilte die Familie der Zeitung mit.

Ursula Happe wurde 1956 erste deutsche Schwimm-Olympiasiegerin der Nachkriegszeit. In Melbourne gewann sie über 200 Meter Brust in 2:51,1 Minuten die Goldmedaille. Damals war sie 30 Jahre als und bereits Mutter zweier Kinder. Bis ins hohe Alter ging Happe fast täglich schwimmen. Bei den Dortmunder Swim Race Days überreichte sie jedes Jahr den Ursula-Happe-Pokal an die beste Brustschwimmerin und den besten Brustschwimmer der Veranstaltung.

“Ursula Happe war ein treues Mitglied unseres Vereins und Dortmunds erfolgreichste Schwimmerin. Sie ist bis heute den Schwimmern ein großes Vorbild, denn noch bis zur Schließung der Bäder durch Corona traf man sie nahezu täglich im Schwimmbad, wo sie in stolzem Tempo ihre Bahnen zog. Für die Swim Race Days war sie ein Aushängeschild für alle Bruststrecken, den ihr gewidmeten Ursula-Happe-Pokal überreichte sie bei allen Veranstaltungen persönlich. Sie interessierte sich sehr für die Gewinner*innen des Pokals und gab den Sportler*innen immer eine große Motivation mit auf den Weg. Ihr Besuch war immer ein Highlight der Veranstaltung. Sie wird uns sehr fehlen.”

Jan Weckelmann, SV Westfalen Dortmund

Tochter eines Bademeisters

Geboren wurde Happe am 20. Oktober 1926 in Danzig als Tochter eines Bademeisters, 1945 kam sie als Geflüchtete nach Deutschland. Vier Jahre später gewann sie ihre ersten von insgesamt 18 nationalen Titeln, 1954 wurde sie Europameisterin über 200 Meter Brust und gewann Bronze über 100 Meter Schmetterling. Anschließend zog Happe sich vom Schwimmsport zurück, bevor sie zwei Jahre später ihr Comeback feierte und sich für die Olympischen Spiele qualifizierte.

In Melbourne ging 1956 ein gesamtdeutsches Team mit Sporterinnen und Sportlern aus Ost und West sowie dem Saarland an den Start. Als Vorlaufschnellste erreichte Happe das Finale über 200 Meter Brust. Dort verwies sie die Ungarin Eva Szekely und Eva-Maria ten Elsen aus Altenburg auf die Plätze zwei und drei und wurde Olympiasiegerin, bevor sie ihre Karriere endgültig beendete. 1954 und 1956 wurde Happe in Deutschland zur Sportlerin des Jahres gewählt, 1997 folgte die Aufnahme in die Ruhmeshalle des internationalen Schwimmsports.

Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und selten beim Laufen.

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