In Tokio schwamm Ahmed Hafnaoui völlig überraschend auf Bahn acht zum Olympiasieg. Jetzt wurde der Tunesier wegen verpasster Dopingtests gesperrt.
Drei mal wurde Schwimm-Olympiasieger Ahmed Hafnaoui in den letzten zwölf Monaten nicht zur Dopingkontrolle angetroffen – dafür wird der Tunesier jetzt gesperrt. Laut Medienberichten hat der 22-Jährige die Entscheidung der „International Testing Agency“ (ITA) bereits akzeptiert. Wie lange er nicht an Wettkämpfen teilnehmen darf, steht noch nicht fest. Meistens gibt es für drei „missed Tests“ eine Sperre zwischen einem und zwei Jahren.
Laut dem US-Portal Swimwam hatte Hafnaoui Schwierigkeiten mit seinem Visum und sei deswegen nicht rechtzeitig in seinem Heimatland angekommen. Zuvor sei er bei zwei Tests in den USA nicht angetroffen worden. Der Kraulschwimmer studierte und trainierte eine zeitlang an der Indiana University, ehe er nach Kalifornien wechselte. Zuletzt soll er außerdem bei Coach Philippe Lucas in Frankreich geschwommen sein.
Sensation in Tokio
Hafnaoui war 2021 in Tokio auf Bahn acht schwimmend zum Olympiasieg über 400 Meter Freistil geschwommen und hatte damit gleich am ersten Tag der Schwimmwettbewerbe für die größte Sensation gesorgt. Bei seinem Triumph ließ der damals 19-Jährige nicht nur die favorisierten Australier und US-Amerikaner hinter sich, sondern verdrängte auch den Vorlaufschnellsten Henning Mühlleitner auf Rang vier.
Bei der Weltmeisterschaften 2023 in Fukuoka bestätigte Hafnaoui sein überragendes Potenzial mit Goldmedaillen über 800 und 1.500 Meter Freistil und Silber über 400 Meter Freistil. Die lange Strecke gewann er dabei mit nur 0,05 Sekunden Vorsprung auf den US-Schwimmer Bobby Finke. Die diesjährige WM im Februar in Doha endete allerdings enttäuschend. Bei drei Starts kam er über Platz 17 nicht hinaus. Dabei hatte Hafnaoui im Vorfeld noch großspurig angekündigt, Sun Yangs damaligen 1.500-Meter-Weltrekord knacken zu wollen. Auf die Olympischen Spiele in Paris verzichtete Hafnaoui wegen einer Verletzung.