Bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Melbourne ist der erste Einzel-Weltrekord gefallen. Über 50 Meter Rücken blieb die Kanadierin Maggie MacNeil in 25,25 Sekunden zwei Hundertstel unter ihrer eigenen Weltrekordleistung, die sie vor einem Jahr aufgestellt hatte. Platz zwei sicherte sich die Amerikanerin Claire Curzan (25,54 Sekunden) vor Mollie O’Callaghan aus Australien (25,61 Sekunden).
Während sich die Kanadierin über ihren Weltrekord freute, gab es über die gleiche Strecke bei den Männern Verwirrung. Im Finale, in dem mit Marek Ulrich auch ein deutscher Athlet mit von der Partie war, ertönte kurz nach dem Start ein Fehlstartsignal. Obwohl seit Jahren die Ein-Start-Regel gilt und Fehlstarts erst nach einem Rennen per Disqualifikation geahndet werden, irritierte das Signal einige Finalteilnehmer. Während vier Athleten ihr Rennen durchschwammen, blieben die anderen vier, darunter Ulrich, nach dem Start stehen.
Neuer Sieger bei zweitem Finale
Eine Stunde später wurde das Rennen dann neu angesetzt, und dieses Mal verlief alles ohne technische Probleme. Von der Neuauflage profitierte der US-Amerikaner Ryan Murphy, der nach 22,64 Sekunden den ersten Platz belegte. Im ersten Rennen hatte noch der Australier Issac Alan Cooper die Nase vorn, der sich schließlich mit der Silbermedaille zufriedengeben musste (22,73 Sekunden). Das Podium komplettierte der Pole Kacper Stokowski (22,74 Sekunden). „So will man eigentlich nicht gewinnen“, meinte Murphy im Siegerinterview am Beckenrand.
Marek Ulrich schwamm in 23,27 Sekunden auf den achten Rang. „Ich habe das Fehlstartsignal kurz vor dem Eintauchen gehört. Als mein Nebenmann aufhörte, habe ich es auch getan. Ich hatte Angst, der Einzige zu sein, der durchballert“, sagte er. „Der zweite Versuch war dann nicht optimal, die Vorbereitung gerät da ja auch etwas durcheinander. Man kann die Spannung nicht halten und noch mal so viel Adrenalin produzieren. Ich bin dann aber trotzdem noch einmal unter meiner Bestzeit, mit der ich hier angereist bin, geblieben.“
Für Marco Koch ging es im Finale über 200 Meter Brust zur Sache. Während der Routinier im Vorlauf in 2:04,08 Minuten so schnell wie seit zwei Jahren nicht mehr schwamm, konnte er diese Zeit im Finale nicht mehr erreichen. Beim Überraschungssieg des japanischen Lagen- und Schmetterlingsspezialisten Daiya Seto (2:00,35 Minuten) belegte Koch den siebten Rang in 2:05,01 Minuten. „Im Vorlauf ist es gut gerutscht. Ich hatte dabei das Gefühl, dass später noch etwas mehr drin ist. Aber am Abend wurden die Beine nach 75 Metern müde und ich bekam dadurch Probleme mit der Technik“, sagte er.