Lise Seidel ist aktuell die beste Rückenschwimmerin Deutschlands. Im Sommer wird die Chemnitzerin an ihren ersten Weltmeisterschaften teilnehmen.
Mit dem Fokus auf schnellere Wenden und bessere Tauchphasen hat Lise Seidel den entscheidenden Step nach vorn gemacht. Die Chemnitzerin ist aktuell die beste Rückenschwimmerin in Deutschland – bei den nationalen Meisterschaften in Berlin kann sie das Rücken-Triple aus 50, 100 und 200 Metern perfekt machen. Im Interview mit SWIM.DE geht der Blick der 18-Jährigen aber längst nach vorn.
Lise Seidel, du warst eine der Ersten, die sich Anfang April eine WM-Norm erschwimmen konnte – noch dazu für viele etwas überraschend. Was ging dir nach den 2:11,23 Minuten in Stockholm durch den Kopf? Das war unglaublich. Ich konnte es gar nicht glauben. Es war so ein tolles Gefühl, dass es direkt beim ersten Versuch geklappt hat. Für mich ist in dem Moment ein Traum in Erfüllung gegangen.
Du standest letztes Jahr bereits auf dem Podium der Deutschen Meisterschaften, aber dieses Jahr bist du ganz vorn dabei und kämpfst um Gold. Was hat sich in dem Jahr getan? Wir haben im Training viel an meinen Wenden und Tauchphasen gearbeitet, denn auf der Bahn bin ich eigentlich schon recht stark. Dass das gut funktioniert, hat man auf den 50 und 100 Metern gesehen. Ich schaffe es jetzt, schneller loszuschwimmen, und dann wird die Zeit am Ende auch besser.
Die erreichte Quali scheint dich befreit zu haben. Letzte Woche konntest du deine Stockholm-Leistung in 2:10,76 Minuten sogar noch einmal toppen. Hat dir das WM-Ticket den Druck genommen? Auf jeden Fall. Ich habe die Norm geschafft und die Deutschen Meisterschaften sind jetzt noch mal on top. Es ist mein dritter Wettkampf in vier Wochen, das merke ich schon in den Beinen. Mein Ziel ist es jetzt, die Zeit zu bestätigen, und vielleicht geht es ja noch ein Stück schneller. Ich will auf jeden Fall um den Titel kämpfen.
Welche Ziele setzt du dir für deine ersten Weltmeisterschaften in Singapur? Das Finale über 200 Meter Rücken wäre schön. Aber erst mal möchte ich Erfahrung sammeln. Eine WM ist ja noch mal was komplett anderes. Da werde ich noch ein ganzes Stück aufgeregter sein.
