Die Diskussionen um die olympischen Nachholspiele in Tokio reißen nicht ab. Umfragen zufolge wollen viele Japaner das Großevent inzwischen gar nicht mehr austragen. Und auch unter den Politikern des Landes bröckelt dem Vernehmen nach die Unterstützung zusehends. Zweifelnde Worte hört man vom Internationalen Olympischen Komitee bisher allerdings nicht. „Es gibt keinen Plan B“, sagte IOC-Chef Thomas Bach vor einigen Tagen. Es gebe keinen Anlass für eine Absage der Spiele.
Dennoch bringen sich andere Städte und Länder bereits in Position. So hat Floridas Finanzminister dem IOC in einem Brief angeboten, die Spiele kurzerhand in die USA zu verlegen. Mit Verweisen auf die NBA-Finals in der Bubble von Miami, den geöffneten Freizeitpark Disney World in Orlando und den anstehenden Super Bowl in Tampa Bay, erklärte Jimmy Patronis, sein Bundesstaat habe gezeigt, dass es auch in diesen Zeiten in der Lage sei Sportevents auszutragen. Man sei bereit, die Spiele auszurichten. „Was auch immer dafür erforderlich ist, lassen Sie uns diesen Job erledigen!“, schreibt Patronis. Die Wahrscheinlichkeit eines Olympia-Transfers von Japan nach Florida gilt allerdings als sehr gering.
Alternativ-Wettkampf in Australien
Auch in Australien beschäftigt man sich mit dem Fall der Fälle. Kieran Perkins, zweifacher Olympiasieger und seit kurzer Zeit Präsident von Swimming Australia, erklärte in einem Interview, man arbeite an einem alternativen Wettkampfangebot für die australischen Schwimmerinnen und Schwimmer. „Was können wir tun, wenn die Spiele abgesagt werden und unsere Athleten in Topform sind?“, fragt Perkins in dem Artikel. Konkrete Pläne, ob ein Wettkampf mit allen Sportlern an einem Ort oder virtuell ausgetragen werden würde, gibt es bisher nicht. Perkins: „Es st wichtig, den Athleten, die so hart für diese Chance gearbeitet haben, eine Möglichkeit zu bieten, das Beste aus sich herauszuholen.“