Bei den Paralympics in Tokio gewann sie unter ihrem Mädchennamen Elena Krawzow Gold über 100 Meter Brust, jetzt wurde die sehbehinderte Schwimmerin vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) mit dem Titel Para-Sportlerin des Jahres ausgezeichnet. Mit 19,93 Prozent der abgegebenen Stimmen setzte sich Semechin gegen Leichtathletin Lindy Ave (18,96 Prozent) und Annika Zeyen (Radsport, 18,06 Prozent) durch. Deutlicher fiel die Wahl bei den Männern aus. Mit 27,41 Prozent der Stimmen siegte Tischtennis-Paralympicssieger Valentin Baus vor Schwimmer Taliso Engel (18,24 Prozent), der in Tokio wie Semechin die Goldmedaille über 100 Meter Brust gewonnen hatte. Insgesamt wurden in der Online-Wahl laut DBS 9.000 Stimmen abgegeben. Zudem flossen die Wertungen eines zehnköpfigen Expertengremiums zu gleichen Teilen ins Ergebnis mit ein.
Bestrahlung und Chemotherapie
Auf die traditionelle Gala in Düsseldorf mussten die Preisträgerinnen und Preisträger verzichten, die Coronapandemie machte wie so oft in den vergangenen zwei Jahren einen Strich durch die Planungen. Stattdessen wurden die Athleten in das Aktuelle Sportstudio beim ZDF eingeladen. „Ich kriege immer noch Gänsehaut, das war einer der schönsten Momente für mich als Sportlerin“, sagte Semechin über ihr Goldrennen in Tokio. Nach den Paralympics folgte für die 28-Jährige eine turbulente Zeit. Sie wurde von Kopfschmerzen geplagt, als sie sich dann zu einem Arztbesuch entschloss, wurde ein Hirntumor entdeckt, der Anfang November operativ entfernt wurde. Kurz vor der Ehrung im ZDF erhielt Semechin erneut schlechte Nachrichten: „Am Mittwoch habe ich leider erfahren, dass der Tumor doch nicht so ganz gutartig zu sein scheint und dass ich nun doch Bestrahlung und Chemotherapie machen muss“, sagte die Schwimmerin RTL-News. Da der Tumor diffus ist, sei es schwer, das Gewebe von gesundem Gewebe abzugrenzen.