Über 400 Meter Freistil sorgte die Olympiasiegerin Ariarne Titmus zum Abschluss der australischen Meisterschaften für ein Highlight. In 3:56,40 Minuten sorgte die 21-Jährige für den zweiten Weltrekord der Veranstaltung. Gehalten wurde die Bestmarke bisher von keiner Geringeren als der US-Amerikanerin Katie Ledecky.
Schon in den vergangenen Jahren bewies Titmus, dass sie der Dominanz von Ledecky durchaus etwas entgegenzusetzen hat. 2021 verpasste sie die Weltrekordzeit der Amerikanerin noch mehrfach knapp, sicherte sich jedoch im direkten Duell bei den Olympischen Spielen in Tokio die Goldmedaille. Beim Wettkampf in ihrer Heimat ließ Titmus nun jedoch nichts anbrennen und ging vom Start aus beherzt an. Nach der ersten Rennhälfte zeigte die Uhr 1:56,99 Minuten an, 0,12 Sekunden schneller als Ledecky. Die Hälfte dieses Vorsprungs auf die Weltrekordzeit konnte die Australierin ins Ziel retten, nach 400 Metern stoppte die Uhr bei 3:56,40 Minuten.
Erster Rekordverlust für Ledecky
Lange Zeit war Katie Ledecky das Maß aller Dinge über die längeren Freistil-Strecken. Mit 15 Jahren gewann die Amerikanerin ihre erste olympische Goldmedaille über 800 Meter Freistil, es folgten weitere Weltmeistertitel und Olympiasiege über 200, 400, 800 und 1.500 Meter Freistil. Je länger die Strecke, desto besser Ledecky. Doch auch über 200 und 400 Meter Freistil gehört die mittlerweile 25-Jährige zu den besten Schwimmerinnen der Welt. Über 400 Meter brach sie 2014 in 3:58,86 Minuten den Weltrekord, bis dahin gehalten von der Italienerin Federica Pellegrini. Seitdem verbesserte Ledecky die Bestmarke um weitere 2,4 Sekunden auf 3:56,46 Minuten – bis Titmus bei den australischen Meisterschaften sechs Hundertstel schneller schwamm. Für Ledecky ist es das erste Mal, dass sie einen ihrer Weltrekorde an eine andere Schwimmerin verliert. Seit 2013, als sie ihre erste Bestmarke über 1.500 Meter Freistil aufstellte, war es immer nur Ledecky selbst, die die Zeiten erreichen und verbessern konnte.
Auch über 200 Meter Freistil stellte Titmus ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis und wackelte am Weltrekord. Bei den Weltmeisterschaften in Budapest wird sie trotzdem nicht an den Start gehen. Nach ihren erfolgreichen Olympischen Spielen in Tokio legte die 21-Jährige eine wohlverdiente Auszeit ein und ist erst seit einigen Monaten wieder zurück im Training. Sie habe darüber nachgedacht, bei der WM zu starten, wolle aber bei ihrer Entscheidung bleiben und sich auf die Commonwealth Games im August konzentrieren, sagte sie nach dem Rennen im Interview.