Höchstgeschwindigkeit bei Starts und Wenden
Wenn Sie so wollen, geht es im Rennen eigentlich nur darum, den schleichenden Tempoverlust möglichst gering zu halten. In diesem Verlauf helfen die Wenden, um das Tempo noch einmal zu erhöhen und den Armen für ein paar Sekunden Erholung zu gönnen.
Block und Wand sind folgerichtig zwei wesentliche Komponenten in einem Rennverlauf. Nicht ohne Grund sind die Zeiten auf der 25-Meter-Bahn deutlich schneller als im doppelt so langen Becken. Schwimmen Sie auf der kurzen Bahn, haben Sie in einem 100-Meter-Rennen gleich vier Mal die Möglichkeit, sich abzustoßen, Geschwindigkeit aufzubauen und sich kurzfristig zu erholen. Starts und Wenden sind ein essenzieller Bestandteil eines erfolgreichen Rennens.
Reaktion und Sprungkraft
Und dennoch wird dieser Rennabschnitt häufig noch stiefmütterlich behandelt. Doch sowohl der Sprinter, dem es um das maximale Tempo geht, wie auch der Langstreckenschwimmer, der bei jedem Richtungswechsel einige Hundertstel- oder gar Zehntelsekunden gutmachen kann, sind gut beraten, Trainingszeit für die Verbesserung von Starts und Wenden aufzubringen.
Allein der Start ist deutlich komplexer als er zunächst aussieht. So kommt es neben der Reaktionszeit, vor allem auf die Sprungkraft an. Doch damit nicht genug: Passt der Absprung- und Eintauchwinkel nicht optimal, so nützen auch die besten Sprungwerte nichts. Und gelingt es dem Schwimmer in der Unterwasserphase nicht, das hohe Tempo möglichst lange zu erhalten und geschmeidig in den Auftauchvorgang und die Gesamtbewegung zu überführen, sind alle Vorteile dahin und die Mitbewerber vielleicht schon enteilt.
Dynamik und Timing
Ähnliches gilt für die Wende. Ein zaghaftes Anschwimmen kann das Tempo schon vor dem eigentlichen Wendenvorgang so stark reduzieren, dass die gesamte Drehbewegung an Dynamik verliert. Gesellen sich dann ein Absinken an der Wand sowie ein ungünstiger Abstoßwinkel hinzu, wird aus dem Vorteil schnell ein Nachteil, wenn die Schwimmer auf den Nebenbahnen ihr Handwerk beherrschen.
Betrachten Sie Starts und Wenden deshalb nicht nur als Garnitur eines Rennens, sondern feilen Sie an Ihrer Höchstgeschwindigkeit. Mit Technik, Athletik, Timing und der nötigen Gewandtheit, können Sie Ihr Rennen vielleicht schon beim Start für sich entscheiden.
Die häufigsten Fehler beim Start
Daran sollten Sie denken, wenn Sie optimal starten wollen – die häufigsten Fehler:
– Langsame Reaktionszeit
– Ungünstiger Absprungwinkel und damit falscher Eintauchwinkel
– Instabile Körperhaltung (z.B. Abknicken in der Hüfte, hängende Beine)
– Strömungsungünstige Körperposition im Wasser
– Zu steiler Aufstieg an die Wasseroberfläche
– Ineffiziente Unterwasserbewegung (Beinschlag, Tauchzug)
– Zu frühes Auftauchen
– Schlechter Übergang in die Gesamttechnik
Die häufigsten Fehler beim Wenden
Daran sollten Sie denken, wenn Sie optimal wenden wollen – die häufigsten Fehler:
– Zaghaftes und verlangsamtes Anschwimmen der Wand
– Ungünstiges Timing beim Anschwimmen
– Zu langsame und undynamische Drehung
– Wandkontakt mit den Füßen nicht kräftig genug
– Schwacher Abstoß
– Schlechte Körperspannung und dadurch hoher Widerstand
– Schlechtes Timing von Abstoß in die Bewegung hinein
– Zu tiefer / zu hoher Abstoßwinkel