Nach dem Training Kopfhörer auf die Ohren und mit der Lieblingsmusik nach Hause? Keine Gute Idee, heißt es von der Apothekerkammer Niedersachen. Die Experten warnen vor einer Badeotitis.
Nach dem Schwimmen ist es das Wichtigste für die Ohren, dass die Gehörgänge zügig trocknen. „Wasser reinigt die Ohren, aber bleibt Feuchtigkeit zurück, weicht das feucht-warme Klima die Haut im Gehörgang auf und bietet optimale Bedingungen für Keime“, schreiben die Apotheker. Wer häufig im See, Meer oder Schwimmbad seine Runden dreht, könnte sich leicht eine Entzündung des äußeren Gehörgangs, auch Badeotitis genannt, zuziehen. Problematisch ist, dass das Wasser das wichtige Ohrenschmalz wegspült. Dieses schützt normalerweise das Gehör und ist eine natürliche Sperre gegen Bakterien.
Für ausreichend Belüftung sorgen
Der Gehörgang trocknet nach dem Schwimmen ganz von allein. Voraussetzung dafür ist, dass ausreichend Luft an die Ohren kommt und diese nicht etwa durch Kopfhörer verschlossen werden. Wer häufiger Probleme mit den Ohren hat oder sogar Schmerzen, sollte nach Meinung der Apotheker zunächst versuchen mit Silikonstöpseln das Eindringen von Wasser zu verhindern. Ansonsten könnten sogenannten Tauchertropfen helfen. Diese haben eine desinfizierende Wirkung und schaffen ein saures Milieu im Ohr, wodurch das Wachstum von Bakterien und Pilzen gehemmt wird. Zudem sollten die Ohren nach dem Schwimmen mit Trinkwasser gespült werden. Um dann das Wasser aus dem Gehörgang zu bekommen, legt man den Kopf zur Seite und zieht leicht am Ohrläppchen. Danach kann die Ohrmuschel mit dem Handtuch getrocknet werden.
Schluss mit der Rotznase: Was ist dran am Mythos “Schwimmerschnupfen”?
Besondere Vorsicht gelte bei Kindern, bei denen vergrößerte Rachenmandeln oft zu einer Verengung der Verbindung zwischen Mittelohr und Rachenraum führen. Dadurch werde die Belüftung des Mittelohrs eingeschränkt und das Keimwachstum auch hinter dem Trommelfell begünstigt. Zur Reinigung des Gehörgang sollte man übrigens keine Wattestäbchen verwenden, raten die Experten. „Dies würde die schützende Fettschicht entfernen, und es kann zu einer Pfropfbildung sowie zu Verletzungen am Trommelfell kommen.“