WM-Qualifikation auf der Zielgeraden | Die Highlights bei den Deutschen Meisterschaften

Nationale Titel und Medaillen werden ab Donnerstag in Berlin vergeben. Die Meldelisten für die Deutschen Meisterschaften halten allerlei spannende Entscheidungen bereit.

Frank Wechsel / spomedis Angelina Köhler geht in Berlin über 50 Meter Schmetterling, Rücken und Freistil sowie 100 Meter Schmetterling an den Start.

Am Donnerstag um 10:00 Uhr fällt der erste Startpfiff in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark, von da an kämpfen die besten Schwimmerinnen und Schwimmer des Landes um Bestzeiten und Titel. An allen vier Wettkampftagen dürfen sich Zuschauer, egal ob live vor Ort oder vor dem Bildschirm (Die Sportschau überträgt die Finals im Livestream) auf mitreißende Rennen freuen.

Donnerstag: Der Weltrekordler greift an

Schon der erste Wettkampftag hält ein Highlight bereit. Weltrekordhalter Lukas Märtens springt über 400 Meter Freistil ins Wasser. Erst vor wenigen Wochen sorgte Märtens in Stockholm für eine Überraschung, als er als erster Mensch schneller als 3:40 Minuten schwamm und damit den Weltrekord von Paul Biedermann einstellte. Mit Florian Wellbrock, Oliver Klemet und Sven Schwarz sind über 400 Meter Freistil drei weitere Hochkaräter vertreten.

Über die gleiche Strecke springen am Donnerstag auch die Frauen ins Wettkampfbecken. Isabel Gose und Maya Werner haben die WM-Norm bereits in der Tasche, komplett sicher ist der Start in Singapur jedoch nicht. Leonie Märtens, ihres Zeichens Olympiateilnehmerin über diese Strecke, wird noch ein Wörtchen mitreden wollen.

Hoch her geht es auch über 100 Meter Schmetterling, wenn Weltmeisterin Angelina Köhler ins Wasser springt. Vergangenes Wochenende zeigte sie mit deutschen Rekorden über die halbe Distanz und einer Weltjahresbestzeit über ihre Paradestrecke, dass sie dieses Jahr erneut ganz vorn mitschwimmen will. „Ich bin seit 2021 bei diesen Titelkämpfen ungeschlagen, und das will ich auch bleiben“, sagte die 24-Jährige beim Deutschen Schwimm-Verband.

Freitag: Kampf um die Staffeln

Wer ist der schnellste Brustschwimmer Deutschlands? Diese Frage könnten Melvin Imoudu und Lucas Matzerath am Freitag untereinander klären, über 100 Meter treten sie gegeneinander an. Auch im Frauenrennen wird es spannend. Anna Elendt hat die Norm für die Weltmeisterschaften zwar bereits unterboten, schnelle Zeiten auf ihrer Paradestrecke möchte sie natürlich dennoch schwimmen.

Gesprintet wird außerdem über 100 Meter Freistil. Dabei geht es nicht nur um die zwei möglichen Plätze für einen WM-Einzelstart, sondern auch um die Besetzung der deutschen Staffeln in Singapur. In 53,81 Sekunden schwamm Nina Holt vergangenes Wochenende bereits unter die Zeit für die WM, damit scheint die Magdeburgerin auch nicht mehr aus der Staffel zu verdrängen zu sein, doch dahinter wird es enger. Bei den Männern sorgen der Olympiasechste Josha Salchow sowie Vielstarter Lukas Märtens im Konkurrenzkampf mit schnellen Nachwuchstalenten wie Martin Wrede oder Kaii Liam Winkler für schnelle Rennen.

Vier Schwimmer haben bereits die WM-Norm über 800 Meter Freistil unterboten, aber nur zwei dürfen zur WM. In Berlin wird es deswegen für Florian Wellbrock, Oliver Klemet und Sven Schwarz darum gehen, sich im internen Ranking vorn zu platzieren. Lukas Märtens, der in Stockholm mit deutschem Rekord über diese Strecke auftrumpfte, ist in Berlin nicht am Start. Seinen WM-Startplatz hat er nach der Topzeit aber so gut wie sicher.

Samstag: Sprinter geben Ausblicke auf Olympia 2028

Und wieder Lukas Märtens, diesmal über 200 Meter Freistil. Die WM-Norm hat der Magdeburger zwar schon unterboten, wenn er ins Wasser springt, ist ein gutes Rennen jedoch fast garantiert. Wie über 100 Meter geht es über die 200-Meter-Freistil-Distanz außerdem um einen der vier Startplätze in den nationalen Staffeln. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern gibt es also auch neben den WM-Normen viel zu erreichen.

Sprint-Spezialist Ole Braunschweig möchte über 50 Meter Rücken seine Stärke beweisen, nachdem die Strecke ab 2028 Teil des olympischen Programms sein wird, hat sie auch in Deutschland an Bedeutung gewonnen. Gleiches gilt über 50 Meter Brust, wo Anna Elendt und Melvin Imoudu angreifen werden.

Sonntag: Schlagabtausch über 1.500 Meter und Hundertstelentscheidungen

Zum Abschluss der nationalen Titelkämpfe am Sonntag geht es noch einmal über die langen Strecken zur Sache. Nach seiner Weltklasse-Leistung über 1.500 Meter Freistil in Stockholm geht Florian Wellbrock als Favorit ins Rennen, auch Oliver Klemet, Sven Schwarz und Youngster Johannes Liebmann haben auf dieser Strecke schon die WM-Norm unterboten. Für die Zuschauer dürfte es einen spannenden Fight geben, schließlich gibt es nur zwei WM-Tickets.

Besonders schnell wird es am Sonntag noch einmal über 50 Meter Schmetterling und Freistil, wenn meist nur Hundertstel entscheiden. Angelina Köhler tritt über beide Sprintstrecken an, dabei hat sie die WM-Norm im Freistilsprint im Auge. In Stockholm verpasste sie diese vor wenigen Wochen nur um zwei Hundertstel. Nach ihren deutschen Rekorden über 50 Meter Schmetterling bleibt außerdem spannend, was Köhler über diese Strecke ins Wasser bringen kann. „Die Rennvorbereitung vor dem Finale war leider etwas hektisch. Ich hatte kurzfristige Änderungen im Zeitplan übersehen und bin daher erst im letzten Moment von der Tribüne runter zur Startbrücke gesprintet und in meinen Rennanzug geschlüpft“, sagte die Neuköllnerin nach ihrem Rennen vorige Woche. „Deswegen denke ich, dass da schon noch etwas Luft ist für die Deutschen Meisterschaften.“

Weitere vielversprechende Rennen stehen am letzten Wettkampftag der DM über 200 Meter Rücken an, wenn Lukas Märtens auf seine Nebenlage wechselt. Zudem greift Anna Elendt über 200 Meter Brust zum dritten Mal in Berlin an. Vergangene Woche schwamm sie an gleicher Stelle über diese Strecke deutschen Rekord.

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Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und selten beim Laufen.

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