Als Sprinter in den Kader | DSV passt Kriterien an

Nachdem der Weltschwimmverband drei weitere 50-Meter-Strecken ins olympische Programm aufgenommen hat, reagiert der DSV. Ab der kommenden Saison können sich die Rücken-, Brust- und Schmetterlingssprinter empfehlen.

Frank Wechsel / spomedis Sprinter können sich ab der Saison 2025/2026 auch über 50 Meter Schmetterling für den Nationalkader empfehlen.

In drei Jahren, bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles, wird es erstmals Olympiasieger über 50 Meter Brust, Rücken und Schmetterling geben. In der Schwimmszene schlug diese Neuerung hohe Wellen und macht sich nun auch auf nationaler Ebene bemerkbar. Deutschlands Sprinterinnen und Sprinter können sich ab der Saison 2025/2026 auch über 50 Meter Schmetterling, 50 Meter Rücken und 50 Meter Brust für den Perspektivkader und den Nachwuchskader 1 empfehlen. Die 50 Meter Freistil sind bereits seit 1988 olympisch.

„Die Nachricht wurde mit Begeisterung aufgenommen. Wir freuen uns über die zusätzlichen Möglichkeiten“, sagte der Berliner Stützpunkttrainer Lasse Frank auf Anfrage von SWIM.DE. Der Weltmeister-Trainer von Angelina Köhler ergänzte mit Blick auf die zukünftige Präsidentin des Internationalen Olympischen Komitee, Kirsty Coventry: „Wir haben immer auf diese Entscheidung seitens des IOC gehofft, mit einer Schwimmerin an der Spitze hat es nun geklappt.“ Die zweifache Schwimm-Olympiasiegerin Coventry wurde im März gewählt und soll das Präsidentinnen-Amt von Thomas Bach im Juli offiziell übernehmen.

100 Meter im Fokus

„Ich begrüße die IOC-Entscheidung ausdrücklich, sie ist für uns Chance und Auftrag zugleich“, sagte Stephan Wittky, Bundestrainer Kurz- und Mittelstrecke, beim Deutschen Schwimm-Verband. „Dementsprechend haben wir zeitnah reagiert und die Kadernormen so gestaltet, dass die neuen Strecken nahtlos in unser bestehendes System integriert sind.“ Um die Kriterien für den Nachwuchskader 2 und die Landeskader, die beide unter der Verwaltung der Landesfachverbände stehen, in die Förderstruktur zu integrieren, sieht man beim DSV noch Abstimmungsbedarf unter den Akteuren.

Diese Neuerung eröffne die Möglichkeit zur klaren Spezialisierung, heißt es beim DSV, dennoch bleibe der Fokus auf den 100-Meter-Strecken. „Sie bilden weiterhin die entscheidende Schnittstelle zwischen individueller Sprintleistung und Teamerfolg“, so Wittky. Auch im Nachwuchsbereich sollen die neuen Entwicklungen nun in die Ausbildungsstrukturen eingearbeitet werden, allerdings ohne eine zu frühe Spezialisierung vielversprechender Talente zu fördern. „Wir sehen die 100m-Strecke weiterhin als zentrale Bezugsgröße zur Einschätzung von Sprintpotenzial – sowohl im Hinblick auf Rennausdauer, Technikstabilität als auch im Kontext von Staffelrelevanz und internationaler Mehrfachbelastung“, betonen Carsten Gooßes, Bundestrainer Nachwuchs/Junioren und Hannes Vitense, Bundestrainer Nachwuchs/Jugend. „Eine zu frühe Spezialisierung allein auf 50 Meter ist aus unserer Sicht nicht zielführend. Vielmehr sollte eine spätere Fokussierung auf diese Distanzen auf einem stabilen Fundament über die 100 Meter aufgebaut werden.“

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Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und selten beim Laufen.