2019 bei den Weltmeisterschaften in Gwangju ging Florian Wellbrock in die Geschichtsbücher ein, als er als erster Schwimmer bei einer WM sowohl Weltmeister im Becken über 1.500 Meter und über zehn Kilometer im Freiwasser wurde. In Budapest schwamm der Magdeburger über zehn Kilometer auf den dritten Platz (1:51:11,2 Stunden). Wellbrocks Triumph aus 2019 wiederholte hingegen ein anderer: 1.500-Meter-Weltmeister Gregorio Paltrinieri entschied nach 1:50:56,8 Stunden auch die 10 Kilometer für sich, Silber ging an seinen Landsmann Domenico Acerenza (1:50:58,2 Stunden).
Im 27 Grad warmen Wasser des Lupa See schwamm Wellbrock von Beginn an der Spitze des Feldes mit und übernahm lange Zeit die anstrengende Führungsarbeit. Anders als bei seinem Olympiasieg in Tokio konnte der 24-Jährige seine Konkurrenten aber nicht abschütteln. Die Gruppe, die das hohe Tempo des Deutschen mitgehen konnte, wurde von Runde zu Runde kleiner, bis schließlich nur noch ein Quartett um die Medaillen kämpfte. In der Gruppe mit den beiden Italienern und dem später viertplatzierten Marc-Antoine Olivier aus Frankreich startete Paltrinieri den entscheidenden Angriff.
Zielfoto muss entscheiden
Wellbrock fiel zwischenzeitlich auf den vierten Platz zurück, als die beiden Männer aus Italien davonzogen. Im Endspurt mobilisierte der Deutsche jedoch noch einmal seine Reserven und lieferte sich einen spannenden Kampf mit Olivier, bei dem es erst nach Auswertung des Zielfotos einen Sieger gab. Mit 0,3 Sekunden Vorsprung auf den Franzosen sicherte sich Wellbrock seine fünfte Medaille bei den Weltmeisterschaften in Budapest. Zuvor hatte er im Pool Silber und Bronze über 800 und 1.500 Meter Freistil gewonnen, mit der deutschen 4 x 1.500-Meter-Freistil-Staffel und über 5 Kilometer sicherte er sich zudem auch schon zwei Weltmeistertitel im Freiwasser. Der zweite deutsche Schwimmer über 10 Kilometer, Niklas Frach, belegte hinter dem Ukrainer Mykhailo Romanchuk den siebten Platz.
WM 2022 10 km, Männer
29. Juni 2022 in BudapestPlatz | Name | Zeit |
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1 | Gregorio Paltrinieri (Italien) | 1:50:56,8 |
2 | Domenico Acerenza (Italien) | + 1,4 s |
3 | Florian Wellbrock (Deutschland) | + 14,4 s |
4 | Marc-Antoine Olivier (Frankreich) | + 14,7 s |
5 | David Betlehem (Ungarn) | + 33,0 s |
7 | Niklas Frach (Deutschland) | + 49,0 s |