Beide hatten sich nicht gesehen: Der heftige Zusammenstoß mit einem Motorboot kostete einen Triathleten im vergangenen Juni den linken Arm. Bei der Gerichtsverhandlung vor dem Amtsgericht Neubrandenburg kam der Bootsführer nun mit einer Geldauflage davon. 5.000 Euro muss der 63-Jährige dem 48 Jahre alten Sportler zahlen. Das Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung stellte die Richterin damit ein, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.
Ein härteres Urteil hätte keine zusätzliche Gerechtigkeit gebracht, erklärte die Richterin. Laut dpa hat der Anwalt des Opfers jedoch Zivilklage gegen den Bootsführer eingereicht, um die Folgekosten des Unfalls geltend zu machen. Diese sollen sich auf mehr als eine Million Euro belaufen.
Der Bootsführer erklärte vor Gericht, den Triathleten nicht gesehen zu haben, obwohl dieser eine Schwimmboje dabei hatte. Auch der 1,90 Meter große Sportler, der etwa 200 Meter vom Ufer entfernt im Tollensesee bei Neubrandenburg trainierte, hatte das Motorboot nicht wahrgenommen. Er wurde von der Schiffsschraube erfasst und verlor seinen linken Arm. Laut eines Zeitungberichts erlitt er hohe Blutverluste und überlebte nur dank schneller erster Hilfe.