Donnerstag, 25. April 2024

DSV veröffentlicht Streckenfolge und erntet Kritik

Seit Anfang November sind die Schwimmbäder in Deutschland geschlossen, trotzdem hält der Deutsche Schwimm-Verband am geplanten Termin für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften fest. Vom 26. bis 30. Mai sollen die Nachwuchstalente der Jahrgänge 2004 (weiblich) bzw. 2003 (männlich) bis 2008 in Berlin um nationale Titel schwimmen. Der Qualifikationszeitraum geht vom 1. Januar 2020 bis zum 9. Mai 2021. Startberechtigt ist, wer in diesem Zeitraum zu den schnellsten 20 Sportlern seines Jahrgangs über 50 m, 100 m oder 200 m gehört. Über 400 m werden die Top Ten zugelassen, für die Strecken über 800 m und 1.500 m wird es jahrgangsübergreifende Listen geben. Nachrücker soll es laut DSV nicht geben. Die Streckenfolge für die DJM gibt es hier, eine Ausschreibung soll demnächst folgen.

„Wir freuen uns, wenn auch im Nachwuchsbereich ein klares Ziel für Motivation sorgt“, wird Bundestrainer Hannes Vitense zitiert, „Natürlich wissen wir, dass sich die Trainingsmöglichkeiten aufgrund der Pandemieverordnungen in den einzelnen Bundesländern teilweise sehr stark unterscheiden. Aber hier hilft es nicht zu zaudern, in dieser Situation ist in allen Bereichen die größtmögliche Flexibilität gefragt.“

„Eine absolute Frechheit“

Weniger freudig wird die Nachricht über den Wettkampftermin und den Qualifikationsmodus von Sportlern, Eltern und Trainern aufgenommen. In den sozialen Netzwerken häuft sich Kritik am Wettkampftermin. „Na dann werden dort wohl nur die Kaderschwimmer*innen teilnehmen. Die anderen Leistungsschwimmer*innen dürfen leider seit dem 01.11.2020 nicht trainieren“, schreibt eine Nutzerin auf der DSV-Facebookseite , ein anderer User kommentiert auf Instagram: „Vor dem Hintergrund, dass die meisten Aktiven nicht mal ins Wasser können, mutet diese Terminierung nicht wie Hoffnung, sondern wie Hohn an.“

Viele Kinder und Jugendliche haben seit November 2020 keine Möglichkeit mehr, im Wasser zu trainieren. Ausnahmen gelten nur für Kaderathleten und unterscheiden sich regional. Einige Sportler dürften zwar trainieren, haben aber kein Schwimmbad, das ihnen diese Möglichkeit bieten kann. Für sie ist es schier unmöglich, die Qualifikation für die DJM zu schaffen. Die von Vitense angesprochene Motivation durch den DJM-Termin sehen die kommentierenden Eltern, Trainer und Sportler nicht. „Die Ansetzung für Mai ist Demotivation pur für viele, die gerne möchten aber nicht dürfen“, kommentiert ein Facebooknutzer. Ein anderer schreibt: „Der Termin ist eine absolute Frechheit für die Deutschen Nachwuchsschwimmer! Einzige Möglichkeiten ist Verschiebung auf den Herbst!“ Bis dahin, so die Hoffnung, hätten mehr Nachwuchssportler Trainingsmöglichkeiten und ein Wettkampfziel wäre eine wirkliche Motivation.

Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und selten beim Laufen.

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