Bei der Junioren-WM geht es von heute an nicht nur über die gewohnten Distanzen bis zehn Kilometer: Erstmals wird es WM-Medaillen in einem Ausscheidungsrennen geben.
Bei den heute beginnenden Junioren-Weltmeisterschaften im Freiwasserschwimmen auf Sardinien (5. bis 8. September) probiert der Weltverband World Aquatics ein neues Rennformat. Zusätzlich zu den klassischen Distanzen steht in Alghero am 7. September ein sogenannter Knockout-Sprint auf dem Programm. Bei diesem Event im Open Water über drei Runden (1.500 Meter, 1.000 Meter und 500 Meter) scheiden nach und nach Teilnehmer aus, bis es im Finale schließlich um die WM-Medaillen geht. Das deutsche Nachwuchsteam ist mit insgesamt zehn Sportlerinnen und Sportlern der Jahrgänge 2006 bis 2009 bei der WM dabei. Fehlen wird den deutschen Freiwasserschwimmern Jonas Kusche vom SC Chemnitz. Der Dritte der Junioren-Europameisterschaften erholt sich derzeit von einer Lungenentzündung.
Die Länge der WM-Rennen orientiert sich am Alter der Schwimmerinnen und Schwimmer. So beträgt die Distanz bei den 14- und 15-Jährigen 5 Kilometer und bei den 16- und 17-Jährigen 7,5 Kilometer. Nur die 18- und 19-Jährigen schwimmen die volle olympische Distanz von 10 Kilometern. Außerdem wird ein Staffelrennen über 4 x 1.500 Meter ausgetragen. Alle Events werden hier live auf Youtube gestreamt. Los geht es am Donnertag um 9 Uhr mit den 10 Kilometern.
World Aquatics will die Attraktivität erhöhen
Genau verfolgen werden alle Interessierten vor allem den neuen Knockout-Sprint, über den Nachwuchsbundestrainer Olaf Bünde sagt: „Der Weltverband will hier offenbar testen, ob man die Attraktivität unseres Sports durch solche Formate steigern kann. Noch gibt es dazu offenen Fragen, aber wir werden auf jeden Fall dafür melden.“ In den Startlisten für das Premierenevent stehen aus Deutschland Julia Ackermann und Hanna Gätjen bei den Mädchen und Moritz Erkmann und Lukas Steuer bei den Jungs. Über das Format ist bisher nur bekannt, dass die Sportlerinnen und Sportler in drei Runden jeweils eine Schleife über 1.500 Meter, 1.000 Meter und schließlich 500 Meter absolvieren. Dabei scheidet nach der ersten und zweiten Runde jeweils die Hälfte der Teilnehmer aus. Zwischen den Rennen gibt es kurze Pausen von etwa 20 bis 40 Minuten.
Ob der Knockout-Sprint in Zukunft eine Option für die Elite sein wird, wird sich zeigen. Zuletzt waren zum Unmut vieler Langstreckenschwimmer die langen Rennen über 25 Kilometer bei Weltmeisterschaften gestrichen worden.
Das deutsche Team für die Junioren-WM in Alghero (5.-8. September)
Mädchen
5 km: Sydney Savannah Ferch (SG Dortmund/2009)
7,5 km: Laura Marie Blumenthal Haz (TB1888 Erlangen/2008)
10 km: Hannah Gätjen (SG Stormarn Barsbüttel/2006), Luisa Rumler (SG Stadtwerke München/2006)
Knockout: Julia Ackermann (SC Chemnitz/2007), Hannah Gätjen (SG Stormarn Barsbüttel/2006)
Staffel: Julia Ackermann (SC Chemnitz/2007) und weitere
Jungs
5 km: Jonas Lieschke (Hamburger SC/2009), Mattheo Straßburger (STV Limbach-Oberfrohna/2009)
7,5 km: Finn-Constantin Kleinheinz (SC Magdeburg/2007), Lukas Steuer (Wasserfreunde 04 Spandau/2007
Knockout: Lukas Steuer (Wasserfreunde 04 Spandau/2007), Moritz Erkmann (SC Chemnitz/2008)
Staffel: Moritz Erkmann (SC Chemnitz/2008) und weitere