Sonntag, 13. Oktober 2024

Masters auf Madeira | Premieren-EM mit unerwarteten Hindernissen

Auf der 25-Meter-Bahn schwimmen Europas Masters auf Madeira um Titel, Medaillen und Bestzeiten. Dabei gibt es bei der Erstaustragung der Veranstaltung einige Hindernisse.

DSV Masters

Zum ersten Mal gibt es in diesem Jahr Europameisterschaften auf der Kurzbahn für Masters. In Funchal auf Madeira schwimmen noch bis Samstag knapp 900 Masters um Bestzeiten und Titel. Schon vor Wettkampfbeginn sorgte die Veranstaltung in Masterskreisen für Diskussionen. Die spontane Bekanntgabe im August, die Buchungsmodalitäten und die Tatsache, dass LEN-Präsident António José Silva eine Veranstaltung in seinem Heimatland aus dem Boden gestampft hat, sorgten für einen Beigeschmack.

Kleine Kinderkrankheiten wie mehrfache Neusetzungen der Meldeergebnisse begleiteten den Beginn der Veranstaltung. Nachdem die Läufe in einer ersten Fassung nach Zeiten und nicht nach Altersklassen gesetzt und die Rennen über 800 Meter Freistil in Doppelbahnbelegung geplant waren, berichten Athleten vor Ort, dass das Meldeergebnis angepasst wurde und die Wettkämpfe, wie üblich, aufgeteilt nach Altersklassen starteten.

Weitere Beckenstrecke statt Freiwasser

Weiteres Durcheinander folgte jedoch prompt, als die 1.500 Meter im Freiwasser wegen zu hoher Wellen abgesagt werden mussten. Den Athleten wurde stattdessen angeboten, auf eine Strecke im Becken am gleichen Wettkampftag zu wechseln. Was eigentlich eine nette Geste des Veranstalters ist, der schließlich nichts für den Wellengang kann, führte zu weiterem Chaos. Denn erneut musste das Meldeergebnis neu gesetzt werden, wobei die nachgemeldeten Masters mit NT (No Time) in den (neuen) Meldelisten erschienen. Die ganze Aktion stieß zudem bei einigen der bereits gemeldeten Athletinnen und Athleten bitter auf, denn schließlich geht es bei einer Meisterschaft auch immer um Titel und Medaillen. Und nun traten plötzlich neue Konkurrenten auf den Plan, wodurch die eine oder andere schon sicher geglaubte Podestplatzierungen wahrscheinlich ausfiel.

Doch damit war das Freiwasserthema noch nicht beendet. In einer Nachricht an die Teilnehmer hieß es am Dienstag, man habe sich entschieden, beide Freiwasserrennen (1,5 und 3 Kilometer) am Freitag gleichzeitig zu starten. Wer nun über beide Strecken gemeldet hat und die 1,5 Kilometer nicht schwimmt, darf sich dafür eine weitere Beckenstrecke aussuchen. Wer sich gegen die längere Freiwasserstrecke entscheidet, bekommt dagegen keine Ersatzstrecke. So liest es sich zumindest in einer E-Mail an die Teilnehmer. Hat sich nun jemand bereits nach der Verlegung der 1,5 Kilometer für eine Beckenstrecke entschieden, darf er im Freiwasser dennoch antreten und bekommt quasi ohne zusätzliches Meldegeld zu bezahlen eine Strecke vom europäischen Verband geschenkt.

Medaillen für Selbstabholer

Den Leistungen der anwesenden Schwimmerinnen und Schwimmer tat das jedoch keinen Abbruch. An den ersten vier Wettkampftagen schwammen die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits mehrfach ganz oben aufs Podium, hinzu kamen einige zweite und dritte Plätze. Schade aus Sicht der Teilnehmer ist jedoch die Medaillenvergabe. Anstatt einer Siegerehrung, wie man sie sich bei einer EM wünschen würde, gibt es laut Athletenberichten bloß einen Tisch, an dem sich die Medaillengewinner ihre Plaketten abholen können. Das aufgebaute Podium daneben dient lediglich für Erinnerungsfotos.

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Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und selten beim Laufen.

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