Mit zwei Medaillenchancen gingen die deutschen Schwimmer in den zweiten Wettkampftag der WM in Singapur. Geklappt hat es diesmal nicht.
Platz sechs für Angelina Köhler, Platz sechs für Lucas Matzerath: Die deutschen Schwimm-Asse hatten sich nach den Vorleistungen sicher etwas mehr erhofft. Nach dem Gold von Lukas Märtens gestern blieben die DSV-Stars am Montag ohne Medaille.
Nach ihrem Überraschungscoup vor einem Jahr in Doha ging Köhler über 100 Meter Schmetterling als Titelverteidigerin ins Rennen – dass es gegen US-Superstar Gretchen Walsh mehr als schwierig werden würde, war jedoch allen klar. Die Weltrekordhalterin machte ihre Ambitionen von Beginn an deutlich und dominierte wie erwartet das Rennen. In 54,73 Sekunden schwamm Walsh die zweitschnellste Zeit der Geschichte und gewann vor der Belgierin Roos Vanotterdijk (55,84 Sekunden) und Alexandria Perkins (56,33 Sekunden). „Ich bin sehr stolz auf diese Zeit“, sagte Walsh, die vor der WM wie so viele im US-Team mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. „Das war alles andere als einfach.“
Köhler beendete die ersten 50 Meter in 26,24 Sekunden als Sechste und blieb auf dieser Position bis ins Ziel. Ihre Zeit von 56,57 Sekunden ist solide, liegt aber 0,46 Sekunden über ihrer eigenen Bestzeit. Zur erhofften Bronzemedaille fehlten der Berlinerin lediglich 24 Hundertstelsekunden.
Matzerath vergibt Medaille beim Start
Über 100 Meter Brust verpatzte Lucas Matzerath den Start und lag nach dem Tauchzug bereits eine halbe Länge zurück. Danach kämpfte sich der Frankfurter sichtbar heran, und am Ende fehlte nicht viel zur Medaille. In 59,14 Sekunden schwamm Matzerath etwas langsamer als zuvor im Halbfinale (Platz vier in 58,93 Sekunden) und im Vorlauf (Platz zwei in 58,75 Sekunden). In Abwesenheit von Weltrekordler Adam Peaty sicherte sich der Chinese Haiyang Qin in 58,23 Sekunden den WM-Titel. Silber ging an den Italiener Nicolo Martinenghi in 58,58 Sekunden vor Denis Petrashow aus Kirgisistan (58,88 Sekunden). Der Olympia-Vierte Melvin Imoudu war gestern als Zehnter im Halbfinale ausgeschieden.
Bei den Frauen qualifizierte sich Anna Elendt als Siebtschnellste über 100 Meter Brust für den Endlauf am Dienstag.