Keine zwölf Monate dauert es mehr, bis die Olympischen Spiele in Paris beginnen, erste Quotenplätze wurden bereits bei der WM in Fukuoka vergeben. Für das deutsche Team liefen die Wettkämpfe nicht so wie erwartet.
Kaum ist die Schwimm-WM vorbei, hagelt es von einigen Seiten Kritik. Historisch schlecht soll das deutsche Team gewesen sein, eine historisch schlechte Bilanz habe es gegeben. Betrachtet man den Medaillenspiegel der Beckenwettbewerbe, mag das vielleicht stimmen. Dort steht das Team des Deutschen Schwimm-Verbands mit einer Bronzemedaille durch Lukas Märtens über 400 Meter Freistil auf Platz 18. Aber die Leistungen der Schwimmerinnen und Schwimmer lassen sich nur bedingt im Medaillenspiegel abbilden.
Bestzeiten und deutsche Rekorde
Zusätzlich zur Bronzemedaille schwamm Märtens über 800 und 1.500 Meter Freistil, zwei sehr schnellen und hart umkämpften Rennen, auf den fünften Platz. Außerdem ist da Isabel Gose, die bei der WM über 400, 800 und 1.500 Meter Freistil antrat, über alle drei Strecken ins Finale einzog und schlussendlich mit drei Bestzeiten und einem deutschen Rekord zurückreist. Oder Angelina Köhler, die über 100 Meter Schmetterling ebenfalls auf Platz fünf einen neuen deutschen Rekord aufstellte. Lucas Matzerath erreichte das gleiche Ergebnis über 100 Meter Brust. Geht die Leistungsentwicklung bei allen dreien so weiter, könnten sie bei den Olympischen Spielen in Paris im kommenden Jahr Anwärter auf Podestplätze oder mindestens vordere Platzierungen sein.
Zu sagen, das deutsche Team war historisch schlecht, macht es zu einfach. Natürlich war auch nicht alles toll. Florian Wellbrock, in der ersten Wettkampfwoche noch Doppelweltmeister im Freiwasser, scheiterte über seine beiden Beckenstrecken bereits im Vorlauf und blieb damit hinter den Erwartungen zurück. Eine Erklärung hatte der 25-Jährige dafür nicht. Seine Aufgabe ist es nun, die Wettkämpfe gemeinsam mit Trainer Bernd Berkhahn aufzuarbeiten. Auch Anna Elendt, die als Vizeweltmeisterin über 100 Meter Brust nach Fukuoka gereist war, hatte zu kämpfen. Mit Rückenproblemen verpasste sie auf ihrer Paradestrecke den Einzug ins Halbfinale. Elendts 100-Meter-Brust-Bestzeit hätte in Fukuoka für den zweiten Platz gereicht.
Bärenstarke Australier
Erfolgreichste Nation bei den Wettkämpfen in Fukuoka waren die Australier. Fast wie am Fließband fischte die Mannschaft eine Medaille nach der anderen aus dem japanischen Wasser. Am Ende standen in der Bilanz der „Dolphins“ 13 Gold-, sieben Silber- und fünf Bronzemedaillen, außerdem gingen fünf der zehn bei der WM aufgestellten Weltrekorde auf das australische Konto. Damit steht das australische Team das erste Mal seit 22 Jahren, damals ebenfalls bei der WM in Fukuoka, vor der Mannschaft aus den USA im Medaillenspiegel. Insgesamt mehr Edelmetall gewannen jedoch die Amerikaner, für die Wertung des Medaillenspiegels haben Goldmedaillen jedoch den höchsten Wert. Im Hinblick auf die Spiele in Paris bleibt abzuwarten, ob die Amerikaner sich wieder an die absolute Spitze schwimmen.
Weltrekorde bei der WM 2023 in Fukuoka
Strecke | Name | Zeit | alter Rekord |
---|---|---|---|
50 m Freistil | Sarah Sjöström (SWE) | 23,61 Sekunden | Sarah Sjöström (2017) 23,67 Sekunden |
200 m Freistil | Mollie O’Callaghan (AUS) | 1:52,85 Minuten | Federica Pellegrini (2009) 1:52,98 Minuten |
400 m Freistil | Ariarne Titmus (AUS) | 3:55,38 Minuten | Summer McIntosh (2023) 3:56,08 Minuten |
50 m Brust | Ruta Meilutyte (LTU) | 29,30 Sekunden | Benedetta Pilato (2021) 29,30 Sekunden |
50 m Brust | Ruta Meilutyte (LTU) | 29,16 Sekunden | Ruta Meilutyte (2023), Benedetta Pilato (2021) 29,30 Sekunden |
4 x 100 m Freistil Frauen | Australien | 3:27,96 Minuten | Australien (2021) 3:29,69 Minuten |
4 x 200 m Freistil Frauen | Australien | 7:37,50 Minuten | Australien (2022) 7:39,29 Minuten |
200 m Brust | Haiyang Qin (CHN) | 2:05,48 Minuten | Zac Stubblety-Cook (2022) 2:05,95 Minuten |
400 m Lagen | Léon Marchand (FRA) | 4:02,50 Minuten | Michael Phelps (2008) 4:03,84 Minuten |
4 x 100 m Freistil mixed | Australien | 3:18,83 Minuten | Australien (2022) 3:19,38 Minuten |
Historische Rekorde
Mit ihren Leistungen über 200 Meter Freistil und 400 Meter Lagen haben Mollie O’Callaghan und Léon Marchand zwei der ältesten Weltrekorde gebrochen. Marchand unterbot bei seinem Triumph über 400 Meter Lagen die letzte noch bestehende Bestmarke von keinem Geringeren als Michael Phelps. Der junge Franzose spielte seine Stärke vor allem auf der Bruststrecke aus, die er fast drei Sekunden schneller schwamm als der Amerikaner bei den Olympischen Spielen 2008.
400 Meter Lagen: Vergleich Phelps und Marchand
Léon Marchand (2023) | Strecke | Michael Phelps (2008) |
---|---|---|
25,77 | 50 m | 25,73 |
54,66 | 100 m | 54,92 |
1:26,06 | 150 m | 1:26,29 |
1:56,64 (1:01,98) | 200 m | 1:56,49 (1:01,57) |
2:30,51 | 250 m | 2:31,26 |
3:04,28 (1:07,64) | 300 m | 3:07,05 (1:10,56) |
3:34,11 | 350 m | 3:35,99 |
4:02,50 (58,22) | 400 m | 4:03,84 (56,79) |
Alles dusseliges Schöngerede. Eine einzige Bronzemadaille bei einer Schwimm WM bei dieser Anzahl an Wettbewerben ist einfach nur noch lächerlich für diesen Schwimmverband. Mich wundert aber in diesem Lande in dieser aktuellen Situation überhaupt nichts mehr. „Work Life Balance“ ist angesagt. „E-Sports“, Darts…. Und ganz wichtig: Frauenfussball WM in der Glotze ! Während hier diskutiert wird, ob der Fernsehkommentator die Fussballschiedsrichterin sexistisch beleidigt haben könnte, weil er ihre Stimme „süss“ findet, drehen die Australier und Amis bereits ihre ersten Trainingsrunden im Becken nach der WM. Armes Deutschland…..
Mit so einem Format wie bei den Weltmeisterschaften ist es sowieso eines der langweiligen Sportarten der Welt wo es fast keinen interessiert auch wenn da ein oder zwei Typen aus Australien über 50 und 100 Meter ein paar Sekunden ganz schnell schwimmen.