Mit ihrer ersten Medaille bei einer großen internationalen Langbahn-Meisterschaft rehabilitierte sich Köhler für die Pleite über 800 Meter Freistil. Am Sonntag war die 24-Jährige als Mitfavoritin um die Goldmedaille ins Rennen gegangen und in einer für sie schwachen Zeit Vierte geworden. Diesmal hielt sie dem Druck stand, fand ihren Rhythmus und schwamm in 15:57,85 Minuten sogar zwei Sekunden schneller als bei ihrem deutschen Rekord im April in Stockholm (15:59,83 Minuten).
Mein Ego wahr nach den 800 Metern schon ein wenig angegriffen“, sagte Köhler, die später noch Bronze mit der deutschen 4×200-Meter-Staffel gewann. Gegen Simona Quadarella konnte sie allerdings nichts ausrichten. 500 Meter lang versuchte sie es, dann zog die Italienerin das Tempo minimal an, während die Deutsche ihren Schnitt beibehielt. Nach spätestens 1.000 Metern war klar, dass Köhler das Rennen nicht mehr gewinnen wird. Stattdessen musste sie aufpassen, nicht noch von der erst 16 Jahre alten Ungarin Ajna Kesely eingeholt zu werden. Das gelang, und so jubelte Köhler im Ziel über Silber und Rekord. Quadarella siegte in 15:51,16 Minuten, Kesely holte Bronze (16:03,22 min). Celine Rieder aus Neckarsulm wurde in 16:26,83 Minuten Achte.