Freitag, 26. April 2024

Analyse: Viel Tauchen, mehr Züge

Mit ruhigen und langen Zügen schwamm Marco Koch vor seinem Weltrekord über 200 Meter Brust den Vorlauf bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften. In 2:06,92 Minuten erzielte er mit Abstand die beste Zeit aller Teilnehmer und ließ dabei noch viel Luft nach oben. Erst im Finale holte Koch dann alles aus sich heraus und wurde mit Weltrekord belohnt. 2:00,44 Minuten stand nach dem Rennen auf der Anzeigetafel.

Mehr unter als über Wasser

Wie im Vorlauf beeindruckte Koch auch bei seinem Rekordrennen mit sehr langen Tauchzügen. Nach dem Start und nach jeder Wende blieb der 26-Jährige etwa eine halbe Bahn unter Wasser. Während wir für den Vorlauf auf insgesamt 106 Meter Tauchen kamen, errechneten wir fürs Finale anhand eines Videos 104 Meter. Der Darmstädter verbringt damit mehr als die Hälfte des 200-Meter-Rennens unter Wasser. Übrigens gilt für das Brustschwimmen keine 15-Meter-Regel wie in den anderen Lagen. Die Athleten dürfen mit einem Zug soweit tauchen wie sie möchten.

Auffällig ist, wie Koch die Frequenz erhöht, wenn es darum geht, eine Topzeit zu schwimmen. Wie im Vorlauf startet er zunächst mit vier beziehungsweise fünf Armzügen auf den ersten beiden Bahnen und bleibt auch bis zur Hälfte des Rennens im selben Rhythmus. Doch dann schraubt Koch die Frequenz hoch. Den Endspurt auf der Schlussbahn absolviert er fast wie ein 50-Meter-Sprinter. Statt 38 Züge führt der Brustschwimmer insgesamt 44 Züge aus.

Tauch- und Schwimmphasen von Marco Koch

TAUCHENZÜGEVORLAUF
Bahn 117 Meter4(18 Meter + 4 Züge)
Bahn 213 Meter5(14 Meter + 5 Züge)
Bahn 313 Meter5(13 Meter + 4 Züge)
Bahn 412,5 Meter5(13 Meter + 5 Züge)
Bahn 512,5 Meter5(12,5 Meter + 5 Züge)
Bahn 612 Meter6(12,5 Meter + 5 Züge)
Bahn 712 Meter6(11 Meter + 5 Züge)
Bahn 812 Meter8(12 Meter + 5 Züge)
Gesamt104 Meter44(106 Meter + 38 Züge)
Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.

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