Mit ruhigen und langen Zügen schwamm Marco Koch vor seinem Weltrekord über 200 Meter Brust den Vorlauf bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften. In 2:06,92 Minuten erzielte er mit Abstand die beste Zeit aller Teilnehmer und ließ dabei noch viel Luft nach oben. Erst im Finale holte Koch dann alles aus sich heraus und wurde mit Weltrekord belohnt. 2:00,44 Minuten stand nach dem Rennen auf der Anzeigetafel.
Mehr unter als über Wasser
Wie im Vorlauf beeindruckte Koch auch bei seinem Rekordrennen mit sehr langen Tauchzügen. Nach dem Start und nach jeder Wende blieb der 26-Jährige etwa eine halbe Bahn unter Wasser. Während wir für den Vorlauf auf insgesamt 106 Meter Tauchen kamen, errechneten wir fürs Finale anhand eines Videos 104 Meter. Der Darmstädter verbringt damit mehr als die Hälfte des 200-Meter-Rennens unter Wasser. Übrigens gilt für das Brustschwimmen keine 15-Meter-Regel wie in den anderen Lagen. Die Athleten dürfen mit einem Zug soweit tauchen wie sie möchten.
Auffällig ist, wie Koch die Frequenz erhöht, wenn es darum geht, eine Topzeit zu schwimmen. Wie im Vorlauf startet er zunächst mit vier beziehungsweise fünf Armzügen auf den ersten beiden Bahnen und bleibt auch bis zur Hälfte des Rennens im selben Rhythmus. Doch dann schraubt Koch die Frequenz hoch. Den Endspurt auf der Schlussbahn absolviert er fast wie ein 50-Meter-Sprinter. Statt 38 Züge führt der Brustschwimmer insgesamt 44 Züge aus.
Tauch- und Schwimmphasen von Marco Koch
TAUCHEN | ZÜGE | VORLAUF | |
---|---|---|---|
Bahn 1 | 17 Meter | 4 | (18 Meter + 4 Züge) |
Bahn 2 | 13 Meter | 5 | (14 Meter + 5 Züge) |
Bahn 3 | 13 Meter | 5 | (13 Meter + 4 Züge) |
Bahn 4 | 12,5 Meter | 5 | (13 Meter + 5 Züge) |
Bahn 5 | 12,5 Meter | 5 | (12,5 Meter + 5 Züge) |
Bahn 6 | 12 Meter | 6 | (12,5 Meter + 5 Züge) |
Bahn 7 | 12 Meter | 6 | (11 Meter + 5 Züge) |
Bahn 8 | 12 Meter | 8 | (12 Meter + 5 Züge) |
Gesamt | 104 Meter | 44 | (106 Meter + 38 Züge) |