Montag, 2. Dezember 2024

Chris Hoffmann knackt den deutschen Männerrekord

Der Thüringer Chris Hoffmann ist an einem Tag 94.550 Meter weit geschwommen und hat damit einen neuen deutschen Rekord im 24-Stunden-Schwimmen der Männer aufgestellt. Der Ausdauersportler verbesserte bei einem selbstorganisierten Event vom 24. auf den 25. Dezember die bisherige Bestmarke, die er selbst vor einem Jahr geschwommen war. Damals hatte Hoffmann beim Meininger 24-Stunden-Schwimmen 82 Kilometer zurückgelegt. Diesmal absolvierte er im 25-Meter-Pool insgesamt 3.782 Bahnen, was einem 100-Meter-Schnitt von 1:31 Minuten inklusive Pausen entspricht. Eigentlich wollte Hoffmann sogar Weltrekord schwimmen. Den deutschen Frauenrekord hält Vera Niemeyer mit 96,4 Kilometern.

Luise Stüber Bahn um Bahn legt der Langstreckenschwimmer zurück.

„Nach über 20.000 verbrannten Kilokalorien, 24 nassen Stunden und 94.550 geschwommen Metern fand mein durch Hindernisse und Herausforderungen geprägtes Sportjahr 2020 einen würdigen Abschluss“, schreibt Hoffmann auf seiner Facebook-Seite. „Nicht der geplante Weltrekord, aber was lief dieses Jahr schon nach Plan!? Stattdessen wurde es ein neuer Deutscher Rekord. Mit einer Steigerung von über 12,5 km kann ich nun wirklich zufrieden sein.“

Luise Stüber Auch in der Nacht geht es weiter.

Familie hilft am Beckenrand

Dass das Schwimmen inmitten des Lockdowns bei bundesweit geschlossenen Bädern stattfinden sollte, hatte im Vorfeld auf der Facebook-Seite von swim.de für positive und negative Reaktionen gesorgt. Viele User wünschten Hoffmann ein erfolgreiches Schwimmen, andere äußerten ihr Unverständnis für eine solche Veranstaltung und das Training mit Sondergenehmigung als „Halbprofi“ während der Pandemie. Ob bei dem 24-Stunden–Schwimmen alle Corona-Regeln eingehalten wurden, lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen. Gegenüber swim.de bestätigten Beteiligte, dass die Veranstaltung konform mit den geltenden Maßnahmen ablief. Vom Gesundheitsamt habe eine Genehmigung vorgelegen, sagte ein Helfer.

Die Betreuung und Organisation am Becken übernahm Hoffmanns Familie. Die Freundin verpflegte den Sportler in den kurzen Pausen, während der Vater das Tempo und den Fortschritt im Blick behielt. Auch die Brüder und die Mutter waren involviert. Die Stadtwerke Meiningen unterstützten Chris Hoffmann wowohl beim Training als auch bei der Durchführung des 24-Stunden-Schwimmens.

Luise Stüber Kurze Pause für Chris Hoffmann.

Nach 12 Stunden bereits 52 Kilometer

Nach dem Start an Heiligabend um 12 Uhr lag Hoffmann lange Zeit sogar auf Weltrekordkurs. 52 Kilometer hatte er bis Mitternacht zurückgelegt, wäre bei gleichem Tempo auf der zweiten Hälfte also auf 104 Kilometer insgesamt gekommen. Der Weltrekord von Maarten van der Weijden liegt seit 2018 bei 102,8 Kilometern. Auch der Niederländer, langjähriger Rivale von Thomas Lurz und 2008 erster Olympiasieger im Freiwasserschwimmen über zehn Kilometer, war seine Bestleitung bei einem selbstorganisierten Event im Alleingang geschwommen.

Hoffmann schmerzten auch fünf Tage nach dem Schwimmen noch die Muskeln. „Erholt bin ich noch nicht, aber das ist auch Okay so“, schreibt er auf Facebook. „Ich bin extrem dankbar für all die Hilfe und Glückwünsche, die mir im Zusammenhang mit meinem Projekt entgegen kamen. Es war (wieder) ein unschlagbares Erlebnis!“

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Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.

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