So etwas schafft wohl nur die FINA – und natürlich geht es wieder nach Budapest! Der Weltschwimmverband überraschte am Montagmorgen mit der Meldung, dass es 2022 doch eine Schwimm-Weltmeisterschaft geben wird. Ausrichter wird vom 18. Juni bis 3. Juli Budapest sein. Ungarns Hauptstadt ist inzwischen so etwas wie ein Dauergastgeber für große und sehr große internationale Schwimmevents. 2017 sprang die Stadt kurzfristig für Guadalajara (Mexiko) als WM-Ausrichter ein, auch 2027 wird hier um WM-Gold geschwommen. In Budapest fanden bereits fünfmal Europameisterschaften statt und 2020 und 2021 war die International Swimming League trotz Pandemie jeweils für mehrere Wochen am Stück zu Gast.
„Wir suchen in dieser Pandemie nach Lösungen und die heutige Verkündung ist ein großer Schritt in diesem Prozess“, sagte FINA-Präsident Husain Al-Musallam. Die FINA hatte erst in der vergangenen Woche die ursprünglich für diesen Mai geplanten Weltmeisterschaften in Fukuoka (Japan) auf 2023 verschoben. Nach zwei Jahren ohne Welttitelkämpfe (2020 und 2021) trifft sich die Weltelite damit gleich in vier aufeinander folgenden Jahren. Nach Budapest (2022) und Fukuoka (2023) wird es 2024 vor den Olympischen Spielen nach Doha gehen. 2025 ist Kasan (Russland) an der Reihe. „Mit vier Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen in Paris erhöhen wir in den nächsten vier Jahren die Wettkampfmöglichkeiten auf ein Maximum“, erklärte Al-Musallam.
„Wirrwarr ist nicht gut für unseren Sport“
Für die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer kollidiert der neue WM-Termin mit den Finals in Berlin (23.-26. Juni). Vom 11. bis 21. August sind außerdem Europameisterschaften in Rom vorgesehen. Der deutsche Bundestrainer zeigt sich von der Kommunikation wenig begeistert. „Dieses Wirrwarr ist nicht gut für unseren Sport. Der WM-Termin im Mai war schon schwierig mit der EM im August zu vereinbaren, jetzt wird es noch einmal schwieriger“, sagte Bernd Berkhahn. Freiwasser-Olympiasieger Florian Wellbrock, sagte, er freue sich, dass die WM „in der Nähe“ stattfände. Es wäre allerdings für uns Sportler und vor allem für die Trainerinnen und Trainer einfacher gewesen, wenn man von Anfang an kommuniziert hätte, dass an einer Verschiebung in diesem Jahr noch gearbeitet wird.“
Von einer WM für die Masters ist in der aktuellen Mitteilung nicht die Rede. Die Altersklassensportler werden auf globaler Ebene wohl erst im kommenden Jahr in Japan wieder aufeinandertreffen.