16 Jahre nach Sydney ist US-Sprinter Anthony Ervin zum zweiten Mal Olympiasieger über 50 Meter Freistil. Der 35-Jährige stach Titelverteidiger Florent Manaudou hauchdünn aus.
Eine Hundertstel schwamm Ervin schneller als Manaudou. Eine Hundertstel, die maßgeblich die Gefühlslage der beiden Sprinter bestimmte. Während Ervin die Fäuste ballte, seine Freude herausschrie und den Erfolg mit Teamkollege und Bronzemedaillengewinner Nathan Adrian ausgelassen feierte, blieb der Franzose mit kaum einer Regung im Wasser zurück. Für Manaudou ist der zweite Platz eine herbe Niederlage.
Als Schnellster hatte Manaudou das Finale erreicht, das zweite Sprintgold nach London war fest eingeplant. Der 25-Jährige wäre damit wohl endgültig aus dem langen Schatten seiner populären Schwester Laure getreten, die 2004 in Athen Gold, Silber und Bronze gewonnen hatte und in ihrer Heimat ein Celebrity-Star wurde. Doch die Rechnung Manaudous ging nicht auf. Im Finale schaffte er es nicht, seine Zeit aus dem Halbfinale zu wiederholen. Ervin nutzte dies und stach den amtierenden Welt- und Europameister aus.
Acht Jahre Pause
In 21,41 Sekunden schwamm Ervin mehr als eine halbe Sekunde schneller als bei seinem Triumph als junger Sportler in Sydney vor 16 Jahren. Damals hatte er in 21,98 Sekunden zeitgleich mit Gary Hall Jr. vor Pieter van den Hoogenband die Goldmedaille gewonnen. Seine Plakette versteigerte er später zugunsten der Tsunami-Opfer im Pazifik. 2003 beendete Ervin zunächst seine sportliche Karriere. Erst 2011 griff er erneut ins Geschehen ein und qualifizierte sich im Jahr darauf für die Spiele in London, wo er Fünfter über 50 Meter wurde.
50 Meter Freistil
PLATZ | NAME | ZEIT |
---|---|---|
1 | Anthony Ervin | 21,40 |
2 | Florent Manaudou | 21,41 |
3 | Nathan Adrian | 21,49 |
4 | Benjamin Proud | 21,68 |
5 | Andriy Hovorov | 21,74 |
6 | Bruno Fratus | 21,79 |
7 | South Africa | 21,79 |
8 | Simonas Bilis | 22,08 |