Tun wir unserem Körper beim Schwimmen wirklich etwas Gutes? Auf jeden Fall, sagt Margarete Esser, aber nur, wenn das Training auch richtig gestaltet wird. Die Masterstrainerin und Physiotherapeutin beantwortet sieben Fragen zum gesunden Schwimmen.

Schwimmen gilt als sehr gesunde Sportart. Welche positiven Effekte hat der Sport auf den Organismus aus physiotherapeutischer und medizinischer Sicht? Schwimmen bietet viele medizinische Vorteile, gerade, weil es in einem besonderen Medium stattfindet. Die gefühlte Schwerelosigkeit im Wasser kommt insbesondere jenen zugute, die Schmerzen, Verletzungen oder Verschleiß an den unteren Extremitäten oder am Rücken haben oder stark übergewichtig sind. Selbst rudimentäres Schwimmtraining wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus, weil sich der Herzschlag ökonomisiert. Durch den Wasserdruck füllt sich das Herz bei jedem Schlag mehr, sodass insgesamt weniger Pumpvorgänge notwendig sind. Der Wasserdruck vermindert zudem Wasseransammlungen in den Beinen sowie Lymphödeme und führt zu einer vertieften Atmung, sofern ins Wasser ausgeatmet wird. Um sich zielgerichtet fortzubewegen, braucht es im Wasser Orientierungssinn und eine gute Rumpfstabilität. Zusammen mit dem Antrieb aus Armen und Beinen zeigt sich, dass beim Schwimmen so viele Muskeln beansprucht werden wie in kaum einer anderen Sportart. Schwimmen ist damit ein echter Ganzkörpersport.