YouTube ist voll mit Tipps und Tricks fürs Training, mit historischen Rennen, Dokumentationen und anderen Schwimm-Filmen. Drei Perlen seht ihr hier. Eine mit Technik. Eine zur Motivation. Und eine einfach so.
1. 100 Meter Kraulbeine in 1:09 min
Beineserien im Training können ganz schön lang werden – zumindest wenn man schwimmt wie ein Normalsterblicher. Bei Olympiasiegerin Sarah Sjöström sieht das etwas anders aus. Die schnelle Schwedin demonstriert bei einem Wettkampf in ihrer Heimat, wie es aussieht, wenn eine Topathletin 100 Meter Kraulbeine schwimmt. Das Ergebnis: 1:09,88 Minuten!
2. Michael Phelps und Under Armour
Es gibt so viele geniale Rennvideos mit Michael Phelps, zum Beispiel seinen Sieg über 100 Meter Schmetterling in Peking mit 0,01 Sekunden Vorsprung oder der Erfolg seiner 4×100-Meter-Freistilstaffel bei denselben Spielen mit dem legendären Schlusssprint von Jason Lezak. Doch die Werbung von Under Armour mit dem besten Schwimmer aller Zeiten ist etwas besonderes. Wohl nie zuvor wurden die Hochs und Tiefs, die Schmerzen und Entbehrungen eines Spitzenschwimmers besser in Szene gesetzt als in diesem Film. „It’s what you do in the dark, that puts you in the light“, heißt es am Ende. Motivation pur!
3. 200 Meter Brust bei Olympia 1936
Eines meiner Lieblingsvideos ist dieser Drei-Minuten-Film über das Olympiafinale 1936 über 200 Meter Brust. Der Film wird auf italienisch kommentiert und hat englische Untertitel. Aber das ist egal. Veröffentlicht wurde er 2012 von der International Swimming Hall of Fame. Warum er in acht Jahren nur 62.000 Mal aufgerufen, ist für mich völlig unverständlich.
Der Film ist in mehrerer Hinsicht ein zeitgenössisches Dokument. Es zeigt einen Wettkampf bei den Nazi-Spielen in Berlin, natürlich darf Adolf Hitler nicht fehlen. Ob der deutsche Diktator tatsächlich an diesem Tag auf der Tribüne am Olympiapool stand und den deutschen Finalisten Erwin Sietas vom Hamburger Schwimm-Club auf Bahn 2 anfeuerte, geht aus den Bildern nicht hervor. Vielleicht wurde er auch in den Film geschnitten. Das Rennen fiel schwimmerisch in eine spannende Zeit. Das Brustschwimmen machte in den 1930er-Jahren große Veränderungen durch. Um den Wasserwiderstand der Arme zu reduzieren, kamen Athleten in den USA auf die Idee, die Arme über Wasser nach vorn zu schwingen.
Diese Schmetterlings-Technik stellte sich bald als überlegen heraus, weshalb der Weltschwimmverband sie 1953 als eigene Disziplin einführte. In dem Rennen kann man die verschiedenen Schwimmstile gut erkennen. Der Amerikaner Higgins übernimmt mit Delfinarmen auf der ersten Bahn die Führung und wechselt dann zum traditionellen Brust. Am Ende wird er Vierter. Den Sieg holt der Japaner Tetsuo Hamuro in 2:42,5 Minuten. Damit war er rund 35 Sekunden langsamer als die besten 200-Meter-Brust-Schwimmer heute. Silber gewann Erwin Sietas von meinem Heimatverein in 2:42,9 Minuten.