Das letzte Training vor Weihnachten ist für viele Schwimmer so eine besondere Einheit. Die Stimmung ist gelöst, die Athleten im Feiertagsmodus: Der perfekte Moment, um das Jahr mit einer etwas anderen Trainingseinheit ausklingen zu lassen. Während die einen dann die Keksdose an den Beckenrand stellen, ganz gemütlich ein paar Bahnen ziehen und danach den nächsten Glühweinstand ansteuern, machen andere nochmal richtig ernst.
Doch nicht nur die Weihnachtszeit eignet sich perfekt für ein kleines Spezialtraining. Hier finden Sie unsere (unvollständige) Übersicht. In den Kommentaren können Sie gern weitere Trainingspläne für besondere Anlässe ergänzen.
100 x 100 Meter
Zehn Kilometer in einer Trainingseinheit: Diesen Mythos schwimmen Sie in erster Linie für Ihren Kopf und dann für Ihre Kondition. Das lange Intervalltraining biete viele Variationsmöglichkeiten. Entweder alles Kraul oder Wechselformen wie 10 x Kraul, 10 x Lagen, 10 x Arme usw. In vielen Vereinen kämpfen sich die Athleten am Saisonende oder kurz vor Weihnachten durch die 100 mal 100 Meter und stärken nebenbei den Teamgedanken. Steffen Deibler hatte den Klassiker in der Olympiavorbereitung auf London im Programm und musste dabei auch noch Rätsel lösen.
Und so lange dauert der Spaß:
100 x 1:30 min = 2:30 Stunden
100 x 1:45 min = 2:55 Stunden
100 x 2:00 min = 3:20 Stunden
100 x 2:15 min = 3:45 Stunden
100 x 2:30 min = 4:10 Stunden
Stundentest
60 Minuten Kraul am Stück: Schon allein aufgrund der langen Dauer werden Sie bei diesem Test die meiste Zeit im aeroben Grundlagentempo kraulen – und wenn Sie erst mal im Rhythmus sind, vergeht die Zeit fast wie im Flug. Nach einer Stunde haben Sie wahrscheinlich zwischen drei und fünf Kilometer zurückgelegt und damit die Messlatte fürs nächste Mal gesetzt. Viel mehr Spaß macht dieser Test natürlich, wenn man ihn mit anderen Stundenschwimmern gemeinsam absolviert. Zum Beispiel im Trainingslager.
Übrigens schwamm die spanische Spitzenschwimmerin Mireia Belmonte bei einem Stundenwettkampf einmal 5.590 Meter. Ihr Landsmann Marc Sanchez schaffte sogar 5.823 Meter.
Würfeln
Sie haben Lust zu schwimmen, doch Sie wissen einfach nicht, was? Dann lassen Sie doch das Glück entscheiden und erwürfeln Sie sich Ihr Programm. Zum Beispiel nach diesem System:
Der erste Wurf bestimmt die Strecke:
1 = 100 m
2 = 200 m
3 = 300 m
4 = 400 m
5 = 500 m
6 = 600 m
Der zweite Wurf bestimmt die Lage:
1 = Delfin
2 = Rücken
3 = Brust
4 = Kraul
5 = Lagen
6 = beliebig
Für mehr Abwechslung können Sie mit weiteren Würfen bestimmte Aufgaben (Arme, Beine, TÜ etc.) oder Wiederholungen festlegen.
Wichtig: Alea iacta est! Was gewürfelt wird, zählt. Schummeln gilt nicht!
Tannenbaum-Pyramide
Unendlich viele Variationsmöglichkeiten bietet Pyramiden, bei denen die Schwimmstrecken treppenartig erst länger und dann wieder
kürzer werden. Starten Sie mit 50 Metern und verdoppeln Sie nach jeder Strecke die Distanz, bis Sie 800 Meter erreichen. Anschließend
geht es wieder zurück. Bei diesem Beispiel legen Sie 2.300 Meter zurück (50 + 100 + 200 + 400 + 800 + 400 + 200 + 100 + 50 Meter). Als Zusatzaufgabe können Sie sich Lagenwechsel vornehmen oder kurze Strecken mit höherer Intensität schwimmen. Gönnen Sie sich nach jeder Strecke 30-60 Sekunden Pause.
Mit etwas Fantasie sieht diese Pyramide doch aus wie ein Tannenbaum, oder nicht?
Noch mehr Verrücktes
Ob 2.000 Meter Lagen auf Zeit oder ein Cooper-Test über 12 Minuten: Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten für verrückte Trainingseinheiten. Ihr habt noch was auf Lager? Dann postet es unter diesem Artikel.