Nach ihren vier Olympiamedaillen in Paris macht Summer McIntosh nicht Halt. Bei den kanadischen Trails bewies sie mit zwei Weltrekorden, dass auch dieses Jahr kein Weg an ihr vorbei führt.
3.598 Tage lang hielt Katinka Hosszu den Weltrekord über 200 Meter Lagen, im August wäre diese Bestmarke zehn Jahre alt geworden. Dazu wird es aber nicht kommen. Bei den kanadischen Trails in Victoria auf Vancouver Island demonstrierte Summer McIntosh einmal mehr ihre Stärke. In 2:05,70 Minuten blieb die erst 18-Jährige deutlich unter der Zeit von Hosszu (2:06,12 Minuten).
„Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dieser Zeit und versuche immer, mich weiter zu steigern“, sagte McIntosh nach ihrem Rennen. „Das gibt mir viel Selbstvertrauen für Singapur.“ Schon auf den ersten Metern ließ McIntosh der nationalen Konkurrenz keine Chance, wendete nach 100 Metern sechs Zehntel schneller als vergangenen Sommer bei den Olympischen Spielen, als sie Gold gewann. Auch auf der zweiten Rennhälfte ließ die Kanadierin nichts anbrennen und demonstrierte auf den letzten Metern ihre Weltklasse. Als erste Frau jemals beendete McIntosh ihr Rennen schließlich schneller als 2:06 Minuten.
Damit dürfte klar sein, dass bei den Weltmeisterschaften in Singapur kein Weg an McIntosh vorbei führt. Auch über 400 Meter Freistil dominierte sie die Wettkämpfe in Victoria. In 3:54,18 Minuten unterbot sie die bisherige Bestmarke der Australierin Ariarne Titmus dabei um ganze 1,2 Sekunden. „Vor dem Rennen wusste ich, dass ich in den letzten Monaten wirklich gut trainiert hatte und etwas Besonderes erreichen konnte. Aber nicht, dass es sich in einer Zeit von 3:54,1 niederschlagen würde. Ich fühlte mich die ganze Zeit über so stark, was bei den 400 Metern Freistil noch nie der Fall war“, sagte McIntosh. „Normalerweise habe ich auf den letzten 100 Metern richtig große Schmerzen. Am Jubel der Zuschauer konnte ich erkennen, dass ich wahrscheinlich kurz vor dem Weltrekord stand, also habe ich für sie auf den letzten Metern nochmal alles gegeben.“
Bei den Olympischen Spielen vergangenen Sommer musste sie sich noch ihrer australischen Konkurrentin geschlagen geben, in Singapur dürfte ein erneutes Aufeinandertreffen der beiden Athletinnen ein spannendes Rennen versprechen. Auch über 800 Meter Freistil ließ McIntosh aufhorchen. In 8:05,07 Minuten kam sie bis auf weniger als eine Sekunde an den Weltrekord von Katie Ledecky (8:04,12 Minuten) heran.