Mit 18 Jahren gewann Kyle Chalmers in Rio Gold über 100 Meter Freistil. Fast zehn Jahre nach diesem Triumph ist der Australier immer noch Weltspitze – und hungrig wie eh und je. Im Interview erklärt der 26-Jährige, mit welchen neuen Trainingsmethoden er die jüngere Konkurrenz hinter sich lassen will.
Kyle Chalmers, in deinem Leben passiert aktuell eine ganze Menge. Du bist kürzlich mit deiner Partnerin auf eine Farm in den Adelaide Hills gezogen, ihr erwartet ein Baby und du bereitest dich auf die Weltmeisterschaften vor. Wie managst du das alles? Eine Farm zu kaufen, war schon immer ein Traum von mir – und jetzt ist er endlich in Erfüllung gegangen. Meine Mutter und ihr Partner wohnen mit uns auf der Farm, also leben wir alle gemeinsam dort. Das ist richtig schön. Wir haben auch ein paar Farmtiere angeschafft, Kühe und Schafe – das war ebenfalls ein Kindheitstraum von mir. Und dann kommt in etwa zwölf Wochen unser Baby zur Welt – das ist natürlich ein riesiges Ereignis. Wir richten gerade das Kinderzimmer ein, und das Leben jenseits des Schwimmbeckens fühlt sich gerade sehr aufregend an. Aber auch im Wasser läuft es richtig gut. Es ist eine spannende Phase – am 9. Juni stehen die Trials an, und dann ist es auch nicht mehr lang bis zu den Weltmeisterschaften. Ich kann es kaum erwarten.
Zwischen den Trials und der WM liegt nur wenig Zeit. Wie bereitest du dich in den letzten Wochen darauf vor? Das ist nichts Neues für mich. Wir machen das schon seit 2018 so – also mit sehr kurzer Zeitspanne zwischen der nationalen Qualifikation und den Weltmeisterschaften. Ich habe viel Erfahrung damit. In den letzten Jahren hatte ich das Glück, dass ich für die Trials nicht komplett runtertrainieren musste, sondern mich ganz auf das Hauptziel fokussieren konnte. Dieses Jahr werde ich aber etwas mehr tapern müssen, um bei den Trials eine gute Leistung zu zeigen und es ins Team zu schaffen. Ich bin seit den Olympischen Spielen nicht viele Rennen geschwommen – vor allem nicht in Australien. Mein letzter Wettkampf hier waren die Olympiatrails vor Paris. Deshalb geht es für mich jetzt vor allem darum, in den kommenden Wochen genug zu regenerieren. Damit ich in Adelaide schnell schwimmen kann, wenn es darauf ankommt.
Und was sind deine Ziele für die Weltmeisterschaften – vorausgesetzt natürlich, du kommst ins Team?