Florian Wellbrock hat erneut bewiesen, dass er im Freiwasser eine Klasse für sich ist. Beim Weltcup-Auftakt in Soma Bay ließ er seinen Konkurrenten keine Chance und schwamm souverän zur WM-Qualifikation.
„Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn Florian Florian-Dinge macht“, hieß es im Livestream des Freiwasser-Weltcup-Auftakts im ägyptischen Soma Bay. Und das, obwohl die Bedingungen mit starken Wind und Wellengang so gar nicht nach seinem Geschmack waren. Über zehn Kilometer hielt sich der Olympiasieger von 2021 während des gesamten Rennens in der Spitzengruppe, oft sogar in Führung. Nur in der fünften von sechs Runden fiel der Deutsche zwischenzeitlich einige Plätze zurück, kämpfte sich aber wieder nach vorn.
Auf den letzten Metern zündete Wellbrock schließlich seinen gefürchteten Turbo und ließ keine Zweifel daran, dass er dieses Jahr wieder zurück ist. Von der Spitze weg brachte er Meter um Meter zwischen sich und seine größtenteils französischen und italienischen Gegner. Die Konkurrenz hatte keine Chance, dem Angriff zu folgen. Nach 2:01:33,6 Stunden berührte der Magdeburger die Anschlagmatte im Ziel, 10,4 Sekunden vor dem Franzosen Logan Fontaine (2:01:44,1 Stunden). Das Podium komplettierte dessen Landsmann Marc-Antoine Olivier nach 2:01:44,4 Stunden.
WM-Quali über fünf Kilometer im Becken
Nach den Nominierungsrichtlinien des deutschen Schwimm-Verbands darf Florian Wellbrock nun mit den Weltmeisterschaften in Singapur im Sommer planen. Als bester Deutscher über zehn Kilometer sollte er das WM-Ticket sicher haben. Paris-Silbermedaillengewinner Oliver Klemet schwamm unter welligen Bedingungen als zweitbester Deutscher auf Platz 17 (2:02:25,8 Stunden). Für den in Magdeburg trainierenden Frankfurter war der Weltcup nur eine Durchgangsstation. Mit seinem Ergebnis aus Paris hat er den WM-Startplatz über 10 Kilometer bereits sicher. Die weiteren deutschen Starter Jonas Kusche (2:04:31,4 Stunden), Moritz Bockes (2:04:59,5 Stunden) und Noah Lerch (2:04:59,6 Stunden) schwammen in Soma Bay auf die Plätze 32, 34 und 35. Niklas Frach gab das Rennen auf.
Wer für das deutsche Team über fünf Kilometer bei der WM antreten wird, ist noch nicht entschieden. Chancen haben die fünf Athleten, die in Soma Bay das Ziel erreicht haben. Die Entscheidung trifft der Deutsche Schwimm-Verband schließlich nach einem Leistungsnachweis über 5.000 Meter im Becken. Die zwei Athleten, die dort die schnellste Zeit ins Wasser bringen, bekommen den Zuschlag.