„Pack die Badehose, nimm dein kleines Schwesterlein …“: Kurz vor Sommerbeginn gibt es gute Nachrichten von der Europäischen Umweltagentur EEA. Die Wasserqualität in deutschen Gewässern bleibt auf hohem Niveau.
An 2.292 Badestellen in Deutschland testete die Europäische Umweltagentur im Jahr 2022 die Wasserqualität – mit überwiegend positiven Ergebnissen. 98 Prozent der Badegewässer erfüllten die Qualitätsanforderungen der Europäischen Union, 90 Prozent der getesteten Stellen erhielten sogar die Bestnote „ausgezeichnet“. 14 Badestellen fielen als „mangelhaft“ durch. Das Ergebnis fällt damit in etwa so aus wie 2021. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 13.233 Wasserproben genommen. Von den Badegewässern lagen 362 an den Küsten von Nord- und Ostsee, 1.894 an Binnenseen und 36 an Flüssen. „Schwimmer, die in diesem Sommer zur Abkühlung Seen, Flüsse und Strände ansteuern, können sich den höchsten Qualitätsstandards an Badeorten in ganz Europa sicher sein“, sagte EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius.
Wasserqualität in Deutschland, Österreich, Schweiz
Deutschland | Österreich | Schweiz | |
---|---|---|---|
Badestellen | 2.292 | 260 | 196 |
ausgezeichnet | 2.068 | 252 | 153 |
gut | 135 | 6 | 13 |
ausreichend | 36 | 1 | 2 |
schlecht | 14 | 0 | 6 |
nicht bewertet | 39 | 1 | 22 |
Zypern und Österreich an der Spitze
Im Allgemeinen ist die Wasserqualität an den Küsten besser, weil sich das Wasser hier häufiger erneuert und größere Möglichkeiten hat, sich selbst zu reinigen. Nach Angaben des Umweltbundesamtes wurde im vergangenen Jahr in 118 Fällen Badestellen wegen schlechter hygienischer Wasserqualität zeitweise oder über die ganze Saison geschlossen. In den meisten Fällen (84) waren Blaualgen der Grund für Behörden, ein Badeverbot auszusprechen. 23-Mal gab es wasserhygienische Gründe für die Schließung, diese traten überwiegend nach starken Sturm- und Regenereignissen auf, infolge deren belastetes Schmutzwasser in die Badegewässer gespült wurde. Welche Badestellen schlecht abschnitten und wie die Seen, Flüsse und Küstenabschnitte in deiner Nähe bewertet wurden, siehst du auf dieser interaktiven Karte.
Im europäischen Vergleich rangiert Deutschland mit 90,2 Prozent Badegewässern mit ausgzeichneter Qualität im oberen Mittelfeld. Acht von 29 getesteten Ländern schnitten noch besser ab. Den Spitzenwert erzielte Zypern mit 99,2 Prozent vor Österreich mit 96,9 Prozent. Die Schweiz landet mit einem Wert von 78,1 Prozent auf Platz 17. Schlusslichter sind Slowakei und Polen mit 59,4 und 55,9 Prozent. Im EU-Durchschnitt wurde die Badewasserqualität von 85,7 Prozent der Gewässer mit der besten Note eingestuft, 95,9 Prozent erfüllten zumindest die EU-Mindeststandards.
Badegewässer mit „ausgezeichneter“ Qualität
21,973 Badestellen in 27 EU-Ländern sowie Albanien und SchweizPlatz | ||
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1 | Zypern | 99,6 % |
2 | Österreich | 96,9 % |
3 | Griechenland | 96,6 % |
4 | Kroatien | 95,6 % |
5 | Dänemark | 94,3 % |
6 | Malta | 94,3 % |
7 | Bulgarien | 92,7 % |
8 | Rumänien | 92,0 % |
9 | Deutschland | 90,2 % |
10 | Italien | 89,6 % |
11 | Finnland | 89,4 % |
12 | Litauen | 89,3 % |
13 | Spanien | 88,2 % |
14 | Portugal | 84,8 % |
15 | Irland | 79,1 % |
16 | Slowenien | 78,7 % |
17 | Schweiz | 78,1 % |
18 | Tschechien | 76,9 % |
19 | Belgien | 76,6 % |
20 | Luxemburg | 76,5 % |
21 | Frankreich | 75,9 % |
22 | Lettland | 75,9 % |
23 | Niederlande | 75,0 % |
24 | Schweden | 74,8 % |
25 | Albanien | 67,2 % |
26 | Estland | 64,6 % |
27 | Ungarn | 63,1 % |
28 | Slowakei | 59,4 % |
29 | Polen | 55,9 % |