Mittwoch, 1. Mai 2024

Special Olympics | Medaillen in Grünau und ein besonderer Fair-Play-Moment

In Berlin schwimmen seit Sonntag die Special-Olympics-Athleten um Finalplätze und Medaillen. Im Freiwasser jubelten die deutschen Schwimmer bereits über viermal Edelmetall.

Erfolgreicher Start der Special Olympics. In Berlin laufen nach der großen Eröffnungsfeier im Olympiastadion die Wettbewerbe in 26 Sportarten. Mehr als 7.000 Sportlerinnen und Sportler machen das Event zum größten internationalen Multi-Sport-Ereignis in Deutschland seit den Olympischen Spielen 1972. Während im Schwimmbecken der SSE zunächst die Klassifizierungsrennen anstehen, konnten sich die Freiwasserschwimmer bereits über Medaillen freuen.

1.500 Meter hatten die Athletinnen und Athleten mit geistiger Beeinträchtigung auf der Regattastrecke Grünau zu absolvieren. Die meisten Sportlerinnen und Sportler bewältigten die Strecke für sich allein, in den sogenannten Unified Events werden sie von einem Partner über die Strecke begleitet.

Über zwei Goldmedaillen in ihren Leistungsgruppen konnten sich der Berliner Kai-Jürgen Pönisch und Patrizia Spaulding aus Baden-Württemberg freuen. Außerdem holte das deutsche Unified-Duo Leo Heckel und Adrian Schlüter die Silbermedaille. Auf den Bronzeplatz ihrer Leistungsgruppe schwamm Elke Jäger.

Schwimm-Video geht viral

Einen besonderen Moment der Fairness erlebten die Zuschauerinnen und Zuschauer bei den Beckenwettbewerben in der Schwimm- und Sprunghalle im Europapark. Über 100 Meter Freistil wähnte sich Sarah Ghandouru, eine Schwimmerin aus Saudi-Arabien, nach der ersten Bahn bereits im Ziel. Als die Athletin ihren Fehler bemerkte und sich auf die Rückbahn machte, kam ihr auf der Nachbarbahn Esmeralda Encarnacion Despiau entgegen. Die Puerto-Ricanerin hatte ihre 100 Meter bereits beendet und war dann kurz entschlossen umgedreht, um Ghandouru zu unterstützen. Dabei forderte sie das Publikum mit Klatschen auf, es ihr gleichzutun und Ghandoura anzufeuern. „Das beste, was du heute und vielleicht für lange Zeit sehen wirst“, schrieb das kanadische Sportportal TSN zu dem Video, über das zahlreiche Medien auf der ganzen Welt berichteten.

Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.

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