Eigentlich haben die sieben deutschen Staffeln einen Startplatz für die Olympischen Spiele sicher. Aber nur eigentlich, denn zusätzlich zu den internationalen Bestimmungen, laut denen eine Top-12-Platzierung bei der WM 2019 zur Qualifikation reicht, hat der Deutsche Schwimm-Verband eigene Nominierungsrichtlinien für die Staffeln erlassen. Dazu werden „die vier schnellsten Leistungen von unterschiedlichen Athlet*innen über die jeweilige Strecke für den jeweiligen Staffelwettbewerb addiert, die in einem Finale erreicht wurden“, heißt es in den sportartspezifischen Nominierungskritieren für die Olympischen Spiele in Tokio.
Alle Staffeln in Tokio dabei
Die drei Staffeln der Frauen über 4 x 100 Meter Lagen, 4 x 100 Meter Freistil und 4 x 200 Meter Freistil sind nach den Wettkampfleistungen der ersten beiden Qualifikationswochenenden bereits für Tokio startberechtigt, genauso wie die Mixed-Staffel über 4 x 100 Meter Lagen und die männliche 4 x 100 Meter-Lagen-Staffel. Am ersten Wettkampftag in Berlin führten Lukas Märtens, Jacob Heidtmann, Poul Zellmann und Henning Mühlleitner auch die Staffel über 4 x 200 Meter Freistil der Männer unter die geforderte Norm. Die Staffel über 4 x 100 Meter der Männer folgte am Samstag mit der Olympianorm.
Qualifikation der Staffeln für die Olympischen Spiele
Strecke | Norm | Einzelzeiten | Gesamtzeit |
---|---|---|---|
4 x 100 Meter Freistil weiblich | 3:40,05 | 53,96 (Annika Bruhn) | 3:38,22 |
54,65 (Lisa Höpink) | |||
54,73 (Marie Pietruschka) | |||
54,88 (Hannah Küchler) | |||
4 x 100 Meter Freistil männlich | 3:15,50 | 48,48 (Damian Wierling) | 3:15,49 |
48,91 (Marius Kusch) | |||
49,05 (Eric Friese) | |||
49,05 (Christoph Fildebrandt) | |||
4 x 200 Meter Freistil weiblich | 7:55,00 | 1:56,93 (Isabel Gose) | 7:50,07 |
1:57,17 (Annika Bruhn) | |||
1:57,64 (Leonie Kullmann) | |||
1:58,33 (Marie Pietruschka) | |||
4 x 200 Meter Freistil männlich | 7:09,18 | 1:46,41 (Lukas Märtens) | 7:09,00 |
1:46,98 (Jacob Heidtmann) | |||
1:47,53 (Poul Zellmann) | |||
1:48,08 (Henning Mühlleitner) | |||
4 x 100 Meter Lagen weiblich | 4:01,35 | 59,85 (Laura Riedemann) | 3:59,24 |
1:07,17 (Anna Elendt) | |||
58,07 (Lisa Höpink) | |||
53,96 (Annika Bruhn) | |||
4 x 100 Meter Lagen männlich | 3:35,55 | 53,87 (Ole Braunschweig) | 3:33,40 |
58,95 (Fabian Schwingenschlögl) | |||
51,75 (Marius Kusch) | |||
48,48 (Damian Wierling) | |||
4 x 100 Meter Lagen mixed | 3:46,70 | 59,85 (Laura Riedemann) | 3:44,70 |
58,95 (Fabian Schwingenschlögl) | |||
51,75 (Marius Kusch) | |||
53,96 (Annika Bruhn) |
Für die Staffeln werden nur Zeiten berücksichtigt, die zwischen dem 1. und dem 18. April in einem Finale eines „Fina approved“ Wettkampfes geschwommen wurden. Die 4 x 200-Meter-Freistil-Staffel der Männer muss außerdem auf Rafael Miroslaw verzichten, der mit dem deutschen Quartett 2019 bei der WM zum Olympiaticket verhalf. Auf Instagram erklärte er, dass eine Schulterverletzung ihn seit drei Monaten vom Training abhalte und er deswegen nicht in Berlin starten könne.
Vom 16. bis zum 18. April findet in Berlin der entscheidende Wettkampf für die Olympia-Qualifikation der deutschen Schwimmer statt. Neben Normen für Einzelstarts geht es außerdem um Staffelplätze für die Olympischen Spiele in Tokio.