Lotta Steinmann hat nach ihrem Sieg beim Wakenitzman 2020 das nächste Ziel bereits vor Augen. „Ich will durch den Bodensee schwimmen“, sagte die 20-Jährige Langstreckenschwimmerin den Lübecker Nachrichten. Der Zeitung nach plant Steinmann, demnächst sowohl die 38 Kilometer lange Drei-Länder-Querung als auch die 64 Kilometer lange Längsquerung in Deutschlands größtem See in Angriff zu nehmen. Nach ihrem Rekord im Fehmarnbelt vor fast genau einem Jahr dürfte es der ehemaligen Kaderschwimmerin dabei nicht nur ums Ankommen, sondern auch um die Zeit gehen.
Schneller als die Männer im Neo
Ganz so lang war die Strecke beim Wakenitzman nicht. Für die 14 Kilometer von Rothenhusen an der Spitze des Ratzeburger Sees bis ins Ziel nach Lübeck benötigte Steinmann am 30. August 3:11:32 Stunden. Zweiter in der Gesamtwertung und schnellster Mann war Jelger Westendorf. Der Rostocker, der wie die meisten Teilnehmer im Neoprenanzug schwamm, kam zwei Minuten nach Steinmann ins Ziel. Die Siegerin selbst war im „Amazonas des Nordens“ in einem langen Wettkampfanzug ohne Neopren unterwegs.
Insgesamt nahmen 35 Schwimmerinnen und Schwimmer am Einzelwettbewerb teil. Zusätzlich starteten 22 Zweier- und 17 Viererstaffeln. Wegen der Corona-Pandemie fand die Veranstaltung unter besonderen Bedingungen statt. Zuschauer waren im Ziel ebenso wenig erlaubt wie die Paddler der Begleitboote. „Die eine oder andere notwendige Maßnahme hatte zwar leider Einfluss auf die Gesamtstimmung“, sagte Martin Lenz vom Veranstalter Tri-Sport Lübeck. „Dennoch konnten wir den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Veranstaltung bieten. In diesen Zeiten ja auch was besonderes.“
Der Wakenitzman zählt zu den größten in einem Event organisierten Herausforderungen im Schwimmen. Je nach Strömung des Flusses können die Zeiten in einem Jahr etwas schneller und im nächsten wieder langsamer sein. Den Rekord hält seit 2002 der Rostocker Jan Gräfe in 2:27:33 Stunden. Britta Kamrau ist seit 1998 Rekordhalterin bei den Frauen in 2:42:24 Stunden.