Wenn die Freiwasserwettkämpfe der Europameisterschaften am Mittwoch beginnen, messen sich im Naherholungsgebiet Ada Ciganlija nahe der serbischen Hauptstadt Freiwasserspezialisten über fünf, zehn und 25 Kilometer.
Einige Schwimmerinnen und Schwimmer, unter anderem Leonie Beck, nutzen die Wettkämpfe als Generalprobe vor den Olympischen Spielen in Paris. Beck startet über fünf und zehn Kilometer. Über die lange Strecke bekommt sie Konkurrenz durch die Spanierin Maria de Valdes Alvarez, die bei den Weltmeisterschaften in Doha die Silbermedaille gewann. Außerdem stehen internationale Freiwasser-Größen wie Oceane Cassignol (FRA) und Giulia Gabbrielleschi (ITA) auf der Starterinnenliste, beide haben bereits Medaillen von Welt- und Europameisterschaften in der Tasche.
Aus Deutschland gehen über die längere Zehn-Kilometer-Strecke außerdem Jeannette Spiwoks und Lea Boy an den Start. Die 24-jährige Boy ist Spezialisitin für die langen Aufgaben, neben Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften im Freiwasser-Teamevent und der Staffel feierte sie ihre größten Erfolge über 25 Kilometer, wo sie 2020 Europameisterin wurde und zwei Jahre später WM-Silber gewann. Auch über die längste Freiwasserstrecke wird Lea Boy bei der EM starten.
Doppelstarts in Becken und Freiwasser
Spiwoks erlebte im Frühjahr einen wahren Krimi um die Olympiaqualifikation. Durch unterschiedliche Auslegungen des Regelwerks war erst nicht ganz klar, ob die Essenerin mit ihrem WM-Ergebnis einen Startplatz für Paris erschwommen hatte. Jetzt gehört die Langstreckenathletin zum EM-Team und wird bei den Wettkämpfen in Belgrad sowohl im Freiwasser über zehn und fünf Kilometer und als Teil der deutschen Staffel sowie im Becken angreifen. Einen Doppelstart plant auch Celine Rieder. Eigentlich im Becken beheimatet, wagt die 23-Jährige auch immer mal wieder einen Ausflug ins offene Gewässer. Bei der EM steht sie über fünf Kilometer und in der Staffel in den Startlisten.
Auf der Seite der Männer gehören David Betlehem (HUN), Kristof Rasovszky (HUN), Marc-Antoine Olivier (FRA) über fünf Kilometer zu den Favoriten auf EM-Edelmetall, über die doppelte Distanz gesellen sich noch Domenico Acerenza und Gregorio Paltrinieri aus Italien zum Favoritenkreis.
Erfahrung und neue Gesichter im Team
Aus Deutschland bringt Niklas Frach die meiste internationale Erfahrung mit. Als Teil der deutschen Staffel gewann der 26-Jährige in diesem Jahr bereits zwei Medaillen bei Freiwasser-Weltcups. In Belgrad steht er gleich dreimal auf der Startliste. Über fünf und zehn Kilometer sowie in der gemischten Staffel. Die gleichen Starts wird auch Jonas Kusche absolvieren. Der Chemnitzer feierte seine Premiere für das deutsche Team beim Weltcup in Ägypten. Außerdem zum Team gehören Noah Lerch, der über fünf und zehn Kilometer an den Start gehen wird und Yaël Balz und Moritz Bockes. Die beiden Münchener nehmen die längste Strecke in Angriff und wagen sich auf die 25 Kilometer.
Der Startschuss für die Rennen über zehn Kilometer fällt schon am Mittwoch. Die Frauen starten um 9:00 Uhr, die Männer zwei Stunden später, tags darauf stehen in umgekehrter Reihenfolge die Rennen über fünf Kilometer auf dem Programm. Am Freitag geht es dann um 9:00 Uhr für die Männer und 9:05 Uhr für die Frauen weiter mit 25 Kilometern, ehe die Staffel am Samstag um 9:00 Uhr den Abschluss der Freiwasserwettkämpfe bildet. Der europäische Schwimmverband bietet eine Übertragung im Livestream auf eurovisionsport.com an.