Berichten von „Spiegel“ und „Bild“ zufolge hat sich der Deutsche Schwimm-Verband von seinem Sportdirektor Thomas Kurschilgen getrennt. Hintergrund sollen die Vorwürfe mehrerer Ex-Schwimmerinnen wegen sexualisierter Gewalt gegen den ehemaligen Bundestrainer Stefan Lurz sein, über die der Spiegel berichtete. Demnach habe Kurschilgen schon länger davon gewusst, ohne entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Vom DSV gibt es zur Freistellung Kurschilgens bisher keine Bestätigung. Laut Bild-Zeitung soll Becken-Bundestrainer Hannes Vitense die Aufgaben des Sportdirektors zunächst übernommen haben. Stefan Lurz bestreitet bislang alle Vorwürfe gegen ihn. Am Freitag war er von seinem Amt als Freiwasser-Bundestrainer zurückgetreten. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Mail mit detaillierten Vorwürfen
Wie berichtet wird, erhielt Kurschilgen im März 2019 von einer betroffenen Schwimmerin eine Mail. Die Athletin schilderte darin, wie Lurz ihr Alkohol aufgedrängt, unters T-Shirt gefasst und gegen ihren Willen abgeküsst habe. Außerdem soll sie dem Sportdirektor die Namen mehrerer ebenfalls betroffener Schwimmerinnen genannt haben. Was genau Kurschilgen daraufhin unternommen hat, ist nicht klar. Ernsthafte Konsequenzen gab es offenbar nicht. Lurz blieb im Amt.
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