Seit mehr als 20 Jahren veröffentlicht die DLRG eine jährliche Ertrinkungsstatistik. Für das Jahr 2022 wurde heute die Zahl der Badetoten mit mindestens 355 angegeben. Das sind 56 mehr als im Jahr zuvor, aber immer noch der zweitbeste Wert – wenn man in diesem Fall davon sprechen mag – seit Beginn der Aufzeichnung. Den höchsten Wert hatte es im Jahr 2004 gegeben, als mindestens 644 Opfer vermeldet wurden. Die Daten für die unten stehende Entwicklung stammen von der DLRG und statista.com.
Die meisten Unglücke (87 Prozent) verzeichneten die Rettungsschwimmer 2022 an Binnengewässern, wo mindestens 308 Menschen im Wasser starben. Allein 147 Personen ertranken in Seen, 124 in Flüssen und Kanälen, 15 in Bächen und 22 in Teichen. Deutlich weniger Menschen verunglücken im Meer. 16 waren es vergangenes Jahr an der Ostsee, dazu zwei an der Nordsee. “Während des langen warmen Sommers ohne nennenswerte coronabedingte Einschränkungen sind die Menschen wieder mehr in zumeist unbewachten Seen und Flüssen schwimmen gegangen. Damit stieg auch das Risiko für Unfälle”, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. In Schwimmbädern stieg die Zahl der tödlichen Unglücksfälle gegenüber 2021 von sieben auf 13. Bezogen auf alle Opfer waren vier von fünf männlich.
Die DLRG verbindet die aktuelle Veröffentlichung mit einem Appell: “Wie Jungen und Mädchen lesen, schreiben und rechnen lernen, so müssen sie auch schwimmen lernen”, sagte Voigt. “Wir müssen dahin kommen, dass jedes Kind am Ende der Grundschule sicher schwimmen kann.”