Eine Stunde und 50 Minuten dauerte der Schwimmmarathon in der Seine, bis es auf die Zielgerade ging. Die Geschichte des Silberrennens über zehn Kilometer von Oliver Klemet in Bildern.
Um 7:30 Uhr fällt am drittletzten Tag der Olympischen Spiele von Paris 2024 der Startschuss zum Marathon-Rennen der Schwimmer in der Seine. Vergessen, wie umstritten diese Location im Vorfeld war. Jetzt geht es um Gold, Silber und Bronze. Zum fünften Mal seit der Premiere des Formats 2008 auf der Ruderregattastrecke von Peking.
Die Regattastrecke wäre auch hier die Alternative gewesen, wenn die Wasserqualität der Seine sich nicht verbessert hätte. Rund 30 Schwimmer nehmen die Herausforderung über sechs Runden von je 1,66 Kilometern in Angriff.
Ein Pulk sieht man nur auf den ersten Metern des Rennens. Die Strömungsgeschwindigkeit von 0,8 Metern pro Sekunde sorgt mit dafür, dass sich das Feld schnell auseinanderzieht.
Einer muss aber die Führung übernehmen – und das ist zu Beginn Florian Wellbrock, der Titelverteidiger der Olympischen Spiele 2021 in Tokio.
Diese Bilder wollte man – und Paris 2024 bekommt sie: Schwimmen in der Seine, unter dem Eiffelturm und vor vielen Zuschauern. Ab dem kommenden Jahr soll das Baden hier stellenweise erlaubt sein – warten wir es mal ab …
Oliver Klemet hält sich in der ersten Hälfte des Rennens zurück – und Wellbrock & Co. ziehen.
Nach jeder Runde gibt es eine Verpflegungsposition auf dem Startponton. Für die Deutschen ist Bundestrainer Bernd Berkhahn an der schwarz-rot-goldenen Futterstange.
Apropos schwarz-rot-gold: Überall sieht man deutsche Fans, von den Rängen ertönen Magdeburg-Sprechchöre.
In der vorletzten der sechs Runden macht sich Oliver Klemet auf den Weg, holt Konkurrenten um Konkurrenten ein. Auch Florian Wellbrock. Schließlich heftet sich der 22-Jährige an die Füße des Ungarn Kristof Rasovszky, der dem Feld heute sein Tempo aufdrückt.
Auch im Endspurt bleibt Rasovszky vorn – der Ungar holt sich verdient sein Olympiagold.
Gut zwei Sekunden nach Rasovszky schlägt Oliver Klemet an. Der Magdeburger hat es geschafft, wollte Edelmetall, bekommt Silber.
In den ersten Augenblicken ist Klemet noch zu geschafft, um seinen Triumph realisieren zu können. Nach und nach schlagen auch die Konkurrenten an: der Ungar David Betlehem auf dem Bronzerang, Klemets Teamkollege Florian Wellbrock als Achter.
Zwei Ungarn und ein Deutscher auf dem Treppchen: So enden die Schwimmwettbewerbe der Olympischen Spiele 2024 in Paris.
Schwimmdeutschland und sein Bundestrainer Bernd Berkhahn freuen sich über drei Medaillen bei diesen Spielen: Gold für Lukas Märtens, Silber für Oliver Klemet und Bronze für Isabel Gose.
Florian Wellbrock hätte gern in die Medaillenvergabe mit eingegriffen – doch weder im Pool noch in der Seine konnte er an seine Olympia- und WM-Erfolge anknüpfen.
Die Siegerehrung – jubelnde Ungarn, ein jubelnder Deutscher. Gold für Kristof Rasovszky, Silber für Oliver Klemet und Bronze für David Betlehem.
Wir verabschieden uns von den Schwimmwettkämpfen von Paris 2024 und dem Eiffelturm. 2028 geht es in Los Angeles wieder um Gold, Silber und Bronze. Wir freuen uns drauf!