Samstag, 23. November 2024

So schützen Sie sich vor Erkältungen

Tipp 1: Machen Sie sich schlau!

Das Verständnis von Erkältungen ist ein wichtiger Baustein, um diesen gezielt vorzubeugen. Denn der volkstümliche Name dieser Erkrankung führt in die Irre: Nicht die Kälte ist ursächlich schuld an einer solchen Infektionskrankheit, sondern Viren. Diese Krankheitserreger benötigen drei Voraussetzungen, um einen Menschen wirksam zu überfallen: Erstens müssen Sie in einer ausreichenden Zahl vorhanden sein, zweitens eine Eintrittspforte finden und drittens dort lokal und im ganzen Körper das Immunsystem besiegen – schon ist die Erkältung da!

Tipp 2: Lassen Sie sich nicht anstecken!

Um sich eine „Erkältung“ zuzuziehen, bedarf es nicht nur der Kälte, sondern auch noch eines Virus’ oder seltener Bakteriums, das die Krankheitssymptome verursacht. Vermeiden Sie daher in den Zeiten so genannter „Grippewellen“ und eigener Immunschwächeperioden (nach langen Wettkämpfen, harten Trainingseinheiten oder in Stressphasen) große Menschenansammlungen. Sie sollten sich zwar nicht sozial isolieren – aber schlecht belüftete Stadtbusse, Kinos, Diskotheken oder die endlose Schlange am Supermarkt um die Ecke mit schniefenden, schnäuzenden und hustenden Menschen sind ideale Orte, sich eine Erkältung zuzuziehen.

Tipp 3: Schlafen Sie genug!

Schlaf ist die wichtigste Phase zur Widerherstellung belasteter Körperfunktionen. Wer an dieser Stelle spart, wird nach einiger Zeit seine Rechnung bekommen – vor allem, wenn diesem Defizit mit Kaffee oder ähnlichen Drogen künstlich nachgeholfen wurde. Ihr Schlafzimmer sollte gut belüftet sein, trockene Heizungsluft lässt die Schleimhäute dagegen austrocknen: Krankheitserreger haben so eine größere Chance zum Eintritt. Die meisten Menschen kommen mit sechs bis neun Stunden Schlaf pro Nacht aus, das durchschnittliche Schlafbedürfnis sinkt mit dem Alter. Untersuchungen haben gezeigt, dass regelmäßiger harmonischer Sex das Immunsystem kräftigen kann.

Tipp 4: Ernähren Sie sich ausgewogen!

Viele Inhaltsstoffe unserer Ernährung üben einen positiven Effekt auf das Immunsystem aus. Für die Vitamine A, E, beta-Carotin, C, B6 und Folsäure ist eine immunsstimulierende Wirkung beschrieben. Auch Selen und Zink schützen und stärken die Abwehrzellen. Eine besondere Rolle spielen sicher auch die noch nicht lange beforschten sekundären Pflanzenstoffe. Forscher haben ferner herausgefunden, dass Kohlenhydratgaben während und direkt nach einer körperlichen Belastung einen positiven Effekt auf das Immunsystem haben. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wirkt föderlich auf die Immunfunktionen.

Tipp 5: Wählen Sie die passende Kleidung!

Nach dem Schwimmbadbesuch ist nicht nur die Mütze, sondern auch ein Schal Pflicht. So kann die kalte Luft, die eingeatmet wird, vorgewärmt in die Bronchien gelangen. Dass 40 Prozent der Körperwärme über den Kopf abgegeben werden, wie gern behauptet wird, ist dagegen ein Mythos. Laut Forschern der Universität von Indianapolis verliert der Mensch über jede Körperpartie gleich viel Wärme. Wenn er dick eingepackt ist und nur der Kopf unbedeckt ist, entweicht die Wärme eben über den Kopf.

Tipp 6: Händewaschen hilft!

Ein ganz einfaches Mittel, um Erkältungen vorzubeugen, ist das häufige Händewaschen. Studien zufolge reicht dafür normale Seite, es muss also keine antibakterielle sein. Vermeiden Sie es außerdem in der Erkältungszeit, mit Ihren Händen übermäßig oft Mund und Schleimhäute zu berühren.

Tipp 7: Gönnen Sie sich Trainingspausen!

Übereifer im Training trotz beginnender Erkältungskrankheiten kann oft zum so genannten „Verschleppen“ oder einer Verschlimmerung der Symptomatik führen. Im schlimmsten Falle drohen Schädigungen des Herzmuskels, die das Karriereaus bedeuten können. Gönnen Sie sich eine Pause und machen Sie sich bewusst, dass viele Krankheiten als Warnsignal des Körpers bei drohender Überlastung verstanden werden müssen. Und denken Sie immer daran: Die wenigsten Ihrer Konkurrenten kommen ohne Erkältung durch das Jahr!

Tipp 8: Regenerieren Sie richtig!

Vorsichtig sollten Sie nach intensiven Einheiten sein, da das Immunsystem noch zwei bis drei Stunden nach der Belastung geschwächt und sehr anfällig für Viren und Bakterien ist –  der sogenannte Open-Window-Effekt tritt ein. Ärzte empfehlen in dieser Phase Menschenansammlungen oder den Kontakt mit Kleinkindern zu meiden.

Tipp 9: Nutzen Sie Wärme und Kälte!

Dosierte Wärme- und Kältereize wirken stimulierend auf das Immunsystem. Saunagänge sind eines der ältesten „Hausmittel“, um Erkältungen vorzubeugen, auch wenn der genaue Mechanismus umstritten ist: Der Temperaturwechsel wirkt sich positiv auf die Immunlage aus, der Flüssigkeitsverlust wirkt dem entgegen – wahrscheinlich hat auch das subjektive Wohlbefinden einen Anteil an der zugesprochenen Schutzfunktion der Saunabesuche. Wechselduschen kosten zwar Überwindung, härten aber ab. Die ganz Harten stellen mit dem Zeremoniell des vielerorts traditionellen Eisbadens ihre Widerstandskraft unter Beweis.

Tipp 10: Denken Sie positiv!

Kramen Sie doch einmal in Ihrer eigenen Biografie: Die Stimmung hat oft einen massiven Einfluss auf das Immunsystem! Negativer Stress, Wut, Trauer und Aggressivität beeinträchtigen auch die Abwehrfunktionen. Positiver Stress, Freude, ausgefüllte Partner- und Freundschaften und all das, was Ihnen schlicht und einfach „Wohlbefinden“ bereitet, stärken das Immunsystem. Also: Lernen Sie abzuschalten, pflegen Sie Familie und Freundeskreis, beginnen Sie den Tag mit einem Lächeln, nehmen Sie den Feierabend beim Wort und verstehen Sie einfach hin und wieder mal etwas Spaß!

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Frank Wechsel
Frank Wechsel
Frank Wechsel ist Publisher der Medienmarken SWIM und triathlon. Schon während seines Medizinstudiums gründete er im Oktober 2000 zusammen mit Silke Insel den spomedis-Verlag. Frank Wechsel ist zehnfacher Langdistanz-Finisher im Triathlon – 1996 absolvierte er erfolgreich den Ironman auf Hawaii.

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