In allen Schwimmarten sind gute Delfinkicks so wichtig geworden, dass neue Rekorde ohne sie nicht mehr möglich sind. Wir zeigen, wie es geht.
Es war der „Berkoff Blastoff“ bei den Olympischen Spielen 1988, der den Schwimmsport aus technischer Sicht in die Moderne brachte. David Berkoff, 22 Jahre alt und mit 1,75 Meter für einen Rückenschwimmer verhältnismäßig klein, präsentiert der Weltöffentlichkeit in Seoul, woran er mit seinem Coach über Monate gearbeitet hat. Im 100-Meter-Rennen taucht der Student aus Harvard nach dem Start in die Tiefe und kommt erst weit hinter der 25-Meter-Markierung wieder hoch. Als Berkhoff nach schier endlosen 35 Metern die Wasseroberfläche durchbricht, liegt er bereits uneinholbar in Führung, im Ziel unterbietet er seinen eigenen Weltrekord um fast eine halbe Sekunde.
Was war passiert? Als einer der Ersten hatte Berkhoff erkannt, dass er mit der richtigen Technik unter Wasser schneller taucht, als er an der Wasseroberfläche schwimmen kann. Deshalb kommt er nach dem Start nicht wie seine Rivalen sofort hoch, um die Armbewegung zu starten, sondern bleibt mit schnellen Delfinkicks so lange unten, bis ihm die Luft ausgeht. Was heute allen Schwimmern bewusst ist, war 1988 eine Revolution – und forderte die obersten Regelhüter des Weltverbands heraus. Kurz nach den Spielen erlaubten sie den Rückenschwimmern nur noch eine maximale Tauchphase von zehn Metern (später wurden daraus 15 Meter). Die Begründung: Das Tauchen sei unattraktiv für die Zuschauer.