Wenn es bei den Olympischen Spielen in Tokio zur Sache geht, werden keine Zuschauer in den Stadien erlaubt sein. Die Einreise ausländischer Fans hat Gastgeberland Japan schon im März ausgeschlossen. Fans können sich die Wettkämpfe allerdings, wie sonst auch immer, im Fernsehen und im Livestream im Internet anschauen.
Unterstützt werden die Reporterinnen und Reporter vor Ort von Experten, die meist aus eigener Erfahrung wissen, was es bedeutet, bei den Spielen am Start zu sein. Für das ZDF ist Christian Keller seit 2008 der Experte für die Schwimm-Events, die Wettkämpfe aus Tokio wird er zusammen mit Volker Grube kommentieren. Bei Eurosport wird erneut Thomas Rupprath neben Matthias Stach in der Kommentatorenkabine sitzen. Ein neues Gesicht gibt es bei der ARD. Dort wird Jan-Philip Glania bei den Olympiaentscheidungen zusammen mit Tom Bartels am Mikro stehen. Der ehemalige Rückenschwimmer löst Franziska van Almsick ab, die seit 2005 immer wieder für Das Erste im Einsatz war. Die Schwimmübertragungen aus Tokio werden in diesem Jahr also eine reine Männersache sein.
Nach seinem Karriereende im August 2020 habe er Bartels scherzhaft eine Nachricht geschrieben, sagte Glania der „Fuldaer Zeitung“. Der TV-Journalist solle sich melden, wenn ein TV-Experte gebraucht werde. „Vor zwei Monaten hat er (Tom Bartels) dann plötzlich und für mich überraschend angerufen und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, sein Co-Kommentator bei den Schwimm-Wettbewerben zu werden.“
ARD: Jan-Philip Glania
Jan-Philip Glania startete 2012 in London und vier Jahre später in Rio bei den Olympischen Spielen und und erreichte jeweils über 100 und 200 Meter Rücken das Halbfinale. Bei den deutschen Meisterschaften 2012 schlug er nicht nur vor den damals bekanntesten deutschen Rückenschwimmern Helge Meeuw, Yannick Lebherz und Christian Diener an, über 200 Meter schwamm er außerdem deutschen Rekord. Seine Zeit von 1:55,87 Minuten ist bis heute das Maß der Dinge in Deutschland.
ZDF: Christian Keller
Christian Keller nahm viermal an Olympischen Spielen teil, bevor er 2008 Experte für das ZDF wurde. In seiner Karriere gewann der Essener Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften über 100, 200 und 400 Meter Lagen, 200 Meter Schmetterling sowie mit den deutschen Staffeln über 4×100 Meter Freistil, 4×200 Meter Freistil und 4×100 Meter Lagen. 1996 holte er Olympiabronze mit der deutschen 4×200-Meter-Freistilstaffel.
Eurosport: Thomas Rupprath
1994 gewann Thomas Rupprath seine ersten deutschen Meistertitel über 100 Meter Rücken und 200 Meter Lagen, ein Jahr später kamen zusätzlich die nationalen Titel über 200 Meter Rücken, 100 Meter Schmetterling und 200 Meter Schmetterling hinzu. Es folgten zahlreiche Erfolge auf internationaler Ebene darunter Silber und Bronze bei Olympia 2004 und 2000 über 4 x 100 Meter Lagen. 2010 beendete Rupprath seine Karriere mit 77 nationalen Titeln und 58 internationalen Medaillen.
Phelps in den USA, Bernard in Frankreich
Nicht nur für das deutsche Fernsehen, auch international kommen ehemalige Athleten in Tokio als TV-Experten zum Einsatz. In Frankreich wird Alain Bernard die Wettkämpfe kommentieren. Der Olympiasieger von 2008 und ehemalige Weltrekordhalter über 100 Meter Freistil kommentiert wie Rupprath bei Eurosport. In den USA wird Michael Phelps für NBC am Mikrofon sein. Für den Rekordolympiasieger ist es nach fünf Teilnahmen als Aktiver die erste, bei denen er nicht als Athlet ins Wasser springen muss.