Im letzten Jahr brachte die International Swimming League mit einem attraktiven und lukrativen Wettkampfformat neuen Schwung in die Schwimmszene. Dieses Jahr muss die Serie mit inzwischen zehn Profiteams in Europa und den USA wegen Corona ausfallen. Trotzdem will die Liga seine Topathleten mit einem Solidaritätsprogramm finanziell unterstützen. Außerdem ist im Spätherbst ein gemeinsames Camp geplant – eine Art Trainingslager mit Wettkämpfen und Reality-Show.
In einem offenen Brief der ISL-Organisatoren heißt es, dass alle Sportler, die einen Vertrag mit einem ISL-Club unterschrieben haben oder in nächster Zeit unterschreiben werden, von September 2020 bis Juli 2021 pro Monat 1.500 US-Dollar erhalten sollen. Die 30 ISL-Botschafter, zu denen Superstars wie Katie Ledecky, Adam Peaty, Caeleb Dressel, Sarah Sjöström, Chad Le Clos und Katinka Hosszu zählen, werden nach Informationen von Swimming World monatlich mit 3.500 bis 5.000 US-Dollar bedacht. Insgesamt geht es um rund 320 Athletinnen und Athleten und 6 Millionen US-Dollar. Durch die finanzielle Zuwendung sollen die Athleten im Sport gehalten werden. „Das Geld soll die Schwimmer durch diese herausfordernde Zeit unterstützen, sich auf die Höhepunkte in der Saison 2021 und eine volle ISL-Saison 2021/22 vorzubereiten“, heißt es in dem Schreiben. Finanziert wird die Liga bisher größtenteils durch den Ukrainischen Milliardär Konstantin Grigorishin.
Camp mit 320 Athleten
Weitere 5 Millionen US-Dollar sollen in Form von Preisgeldern an die Athleten fließen. Dafür sei ein revolutionäres Trainings- und Wettkampfcamp geplant, in dessen Rahmen eine verkürzte ISL-Saison mit Vorrunde und Finale ausgetragen werden soll. Als Ort für das fünfwöchige Camp im Oktober und November ist derzeit Gold Coast in Australien im Gespräch. Zeit und Ort seien aber abhängig von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie. Neben der TV-Übertragung der Wettkämpfe sind Reality-TV-Sendungen über das gemeinsame Leben der Schwimmstars geplant. „Wir glauben fest daran, dass dieses Camp, das erste seiner Art in der Geschichte des Schwimmsports, die Solidarität, Menschlichkeit und die Einheit der gesamten Schwimm-Community demonstriert“, heißt es in dem Brief.
An der Premierensaison nahmen 2019 sieben Athleten aus Deutschland teil. Franziska Hentke, Philip Heintz, Sarah Köhler und Poul Zellmann starteten für das italienische Team Aqua Centurions. Christian Diener schwamm für Adam Peatys London Roar, Annika Bruhn für DC Trident und Marco Koch, Reva Foos sowie Marius Kusch gehörten den New York Breakers an.