Studie zeigt große Unterschiede | Wie das Elternhaus die Schwimmfähigkeit von Kindern beeinflusst

Eine neue Studie zeigt: Kinder aus Deutschland schneiden beim Thema Schwimmfähigkeit im internationalen Vergleich gut ab. Allerdings beeinflussen soziale Unterschiede die Sicherheit von Kindern im Wasser.

dreamstime.com (Jaysi) Mit Spaß ins Wasser: Nicht allen Kindern fällt der Sprung in den Pool leicht.

Wie sicher sich Kinder im Wasser bewegen, hängt nicht nur von Alter und Übung ab – sondern auch vom Elternhaus und dem sozialen Umfeld. Darauf weisen Ergebnisse des europäischen Forschungsprojekts „Aquatic Literacy for all Children (ALFAC)“ hin, das erstmals vergleichende Daten zur Schwimmkompetenz von Sechs- bis Zwölfjährigen aus sieben europäischen Ländern liefert.

Laut den jetzt vorgestellten Zwischenergebnissen schneiden Kinder aus Deutschland beim Thema Schwimmfähigkeit im internationalen Vergleich insgesamt gut ab. Demnach verfügen ältere Kinder über ein höheres Niveau grundlegender und komplexer Schwimmfertigkeiten. Zwischen Jungen und Mädchen konnte die Studie keinen signifikanten Unterschied ausmachen. Allerdings schätzen 49 Prozent der Kinder Gefahrensituationen im Schwimmbad falsch ein – ein alarmierendes Ergebnis, das auf die dringende Notwendigkeit besserer Sicherheitsaufklärung hinweist.

Tauchen, Schweben, Fortbewegen

Der soziokulturelle Hintergrund eines Kindes spielt beim Schwimmenlernen eine erhebliche Rolle. Für Deutschland zeigen die Daten, dass Faktoren wie der Bildungsstand der Eltern, deren eigene Schwimmfähigkeit und der sozioökonomische Status einen signifikanten Einfluss auf den Lernstand der Kinder haben – insbesondere bei jüngeren Altersgruppen. Diese sozialen Faktoren erklären 33 Prozent der Unterschiede in der Schwimmkompetenz.

Kinder mit mangelnder Schwimmkompetenz haben Schwierigkeiten mit grundlegenden Schwimmfertigkeiten wie Tauchen, Schweben oder Fortbewegen. Sie sind unsicherer beim Sprung ins Wasser und beim Herausklettern, was ihre Sicherheit im Schwimmbad oder Freigewässer stark einschränkt. Bei älteren Kindern nimmt der Einfluss des sozialen Hintergrunds ab – dies deute laut den Forschern darauf hin, dass etwa strukturierter Schwimmunterricht in der Schule dem Trend entgegenwirken können.

Untersuchungen in sieben Ländern

Die ALFAC-Studie wurde Ende Juni vorgestellt. Sie wurde von der Deutschen Sporthochschule Köln gemeinsam mit Partnern aus Belgien, Frankreich, Litauen, Norwegen, Polen und Portugal durchgeführt. In Deutschland fanden die Erhebungen in Köln, Kassel und Flensburg unter der Leitung von Dr. Ilka Staub und Prof. Dr. Tobias Vogt statt.

Die Studie analysiert sowohl grundlegende schwimmerische Fertigkeiten wie Tauchen, Atmen, Schweben und Fortbewegung als auch komplexere Anforderungen, etwa das Absolvieren eines Schwimmparcours. Ergänzend werden psychosoziale und kognitive Aspekte wie Motivation, Selbstvertrauen und Risikobewusstsein im Wasser untersucht.

Die vollständigen Ergebnisse sollen im Herbst 2025 bei einer Abschlusspräsentation in Brüssel vorgestellt werden.

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Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.