WM-Sensation in Singapur | Anna Elendt holt Gold über 100 Meter Brust

Anna Elendt ist Weltmeisterin über 100 Meter Brust. Die Frankfurterin setzte sich in Singapur mit deutschem Rekord durch.

World Aquatics Anna Elendt hat in Singapur für eine Überraschung gesorgt.

Gold in Singapur: Anna Elendt ist mit einem perfekten 100-Meter-Rennen zum Weltmeistertitel geschwommen. Die Frankfurterin setzte sich am Dienstag auf der Außenbahn in deutscher Rekordzeit von 1:05,19 Minuten vor der US-Amerikanerin Kate Douglass (1:05,27 Minuten) durch. Bronze ging an Qianting Tang aus China (1:05,64 Minuten). Für Elendt ist es der größte Erfolg ihrer bisherigen Karriere. Bei der WM 2022 hatte sie schon einmal Silber über 100 Meter gewonnen. Für das DSV-Team ist es bereits die zweite Becken-Goldmedaille in Singapur nach dem Sieg von Lukas Märtens über 400 Meter Freistil.

„Zieh es durch!“

Elendt, die im Halbfinale an der Wand abgerutscht und nur als Siebte ins Finale gekommen war, konnte zunächst selbst kaum glauben, was ihr gerade gelungen war. Völlig erstaunt hielt sie sich nach dem Zielanschlag die Hand vor das Gesicht, ehe sich die Freude über den Sieg in einem strahlenden Lächeln äußerte. Noch am Beckenrand ließ sich die 23-Jährige von Bundestrainer Bernd Berkhahn feiern. „Ich bin sprachlos“, sagte die Schwimmerin danach im Siegerinterview. „Natürlich war ich über die Außenbahn nicht glücklich, aber ich musste an die Worte meines Trainers denken: Wenn du eine Bahn hast, dann hast du eine Chance.“ Später ergänzte sie am ZDF-Mikro: „Ich schwimme gar nicht so gern auf Bahn vier, denn das macht mir immer großen Druck. Auf Bahn 1 konnte ich frei aufschwimmen.“

World Aquatics

Im Rennen hielt sich Elendt auf den ersten 50 Metern noch zurück, wendete in 30,32 Sekunden eine halbe Sekunde hinter der führenden Chinesin. Auf der Schlussbahn fiel die Deutsche zunächst sogar auf Rang vier zurück, doch dann drehte sie auf. Auf den letzten 25 Metern schwamm sie tatsächlich an allen Rivalinnen vorbei und bekam auch ihre Hände als Erste an die Wand. „Es hat alles perfekt funktioniert, und vielleicht hat es mir auf den letzten Metern geholfen, dass ich im Training viel in die 200 Meter investiert habe. Am Ende habe ich nur noch gedacht: Jetzt zieh es durch und halte deine Technik.“

Mit ihrer Zeit unterbot Elendt ihren drei Jahre alten deutschen Rekord um 0,39 Sekunden. Ihre neue Bestmarke steht nun bei 1:05,19 Minuten.

Imoudu im Finale

Im Männer-Halbfinale über 50 Meter Brust sicherte sich Melvin Imoudu als Fünfter einen Finalplatz. Der Potsdamer sprintete die Bahn in 26,77 Sekunden und wird damit am Mittwoch im Medaillenkampf mit von der Partie sein. Schnellster im Semifinale war Haiyang Qin aus China. Der 100-Meter-Weltmeister benötigte für die 50 Meter 26,52 Sekunden.

SWIM+

Hochwertige Informationen, packende Unterhaltung und ganz viel Service – das ist SWIM+

Monatsabo

6,99 -
Jetzt mitmachen bei SWIM+
  • volle Flexibilität
  • € 6,99 pro Monat
  • monatlich kündbar
Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.

Feedback & Co.

Fehler gefunden oder Feedback zu diesem Artikel? Bitte teile uns hier mit, was du loswerden möchtest oder was wir verbessern können!
Feedback unter Artikel