Niemand kann so lange die Luft anhalten wie sie: Heike Schwerdtner ist in Stockholm ein Weltrekord im „Static Apnoe“ gelungen.
Sie hat es schon wieder getan: Apnoetaucherin Heike Schwerdtner ist mit nur einem Atemzug 9 Minuten und 22 Sekunden lang unter Wasser geblieben. Mit dieser Leistung verbesserte die 55 Jahre alte Regensburgerin den Weltrekord in der Disziplin „Static Apnoe“ um 15 Sekunden. Die Bestmarke hatte sie selbst im Juni 2024 aufgestellt. Die zweitbeste Leistung bei dem Apnoe-Event in Stockholm gelang dem Schweden David Spreitz Elings mit 8:02 Minuten. Der Tauch-Weltverband AIDA muss Schwerdtners Zeit noch offiziell bestätigen. Bei den Männern hält der Franzose Stéphane Mifsud den Weltrekord mit 10:35 Minuten.
Der Weltverband postete den Rekord selbst auf Social Media. In einem Kommentar hebt eine Userin, die offenbar als Schiedsrichterin vor Ort war, Schwerdtners Leistung hervor: „Heike hielt mühelos den Atem an, obwohl sie sehr unter Druck stand. Sie ist eine zarte, sensible Frau, und das hat mich wirklich überrascht. Sie hat nichts an sich, was auf eine toughe Athletin hindeutet, obwohl sie eine ist.“
Strenges Protokoll
Statische Apnoe wird auch Zeittauchen genannt. Bei dieser Pool-Disziplin versuchen die Athletinnen und Athleten, den Atem so lange wie möglich anzuhalten. Dabei treiben sie meist bewegungslos und mit dem Gesicht nach unten im Wasser. Nach dem Auftauchen muss wie bei allen Apnoe-Wettbewerben innerhalb von 15 Sekunden ein sogenanntes Oberflächen-Protokoll durchgeführt werden. Damit signalisieren die Sportler, dass alles in Ordnung ist. Erst danach wird der Versuch als gültig anerkannt.
Bevor Schwerdtner letztes Jahr den Weltrekord auf 9:07 Minuten verbesserte, hielt Natalia Molchanova den Rekord. Im Jahr 2013 war die Russin mit einem Atemzug 9:02 Minuten unter Wasser geblieben. Für die bekannteste Freitaucherin der Welt war es damals eine Bestleistung von vielen, die sie in ihrer Karriere aufstellen konnte. Am 2. August 2015 verschwand Molchanova bei einem Tauchgang vor Formentera spurlos und gilt seitdem als verschollen. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens hielt sie sieben von acht Weltrekorden.