Zwölf deutsche Rettungsschwimmer treten bei den World Games in China an – mit Medaillenchancen in 14 Wettbewerben. Topstar: die vierfache Titelverteidigerin Nina Holt.

Rettungssport auf Weltniveau: Wenn im August rund 5.000 Athletinnen und Athleten bei den World Games im chinesischen Chengdu antreten, ist auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit einem schlagkräftigen Team vertreten. Zwölf Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer wurden vom nationalen Verband nominiert – sie nehmen an 14 der 16 Medaillenentscheidungen im Pool teil.
„Wir greifen in fast allen Wettbewerben an und wollen wieder zeigen, was wir können“, sagt Kai Schirmer, Sportdirektor der DLRG. Beim letzten Auftritt 2022 in den USA holte das Team 14 Medaillen, darunter neun goldene. Die Rettungsschwimmer hatten damals entscheidenden Anteil am deutschen Spitzenplatz im Medaillenspiegel.
Von der WM zu den World Games: Nina Holt
Mit großen Erwartungen reist Nina Holt nach der Schwimm-WM in Singapur weiter nach Chengdu. Die 22-Jährige aus Erkelenz gilt als Topfavoritin bei ihren beiden Einzelstarts. Bereits bei ihrem Debüt vor drei Jahren schwamm sie zu vier Goldmedaillen. Auch Undine Lauerwald (Meißen) möchte in ihrem Rennen den Titel verteidigen, während Lena Oppermann (Eisenach) gleich in drei Einzelentscheidungen auf Edelmetall hoffen darf. Weitere Einzelstarts absolvieren Tim Brang (Köln), Felix Hofmann (Wiesbaden), Danny Wieck (Niedernhausen) sowie Alica und Max Gebhardt.
In den sechs Staffelwettbewerben ist Deutschland ebenfalls vertreten. Bei den Männern führt der sechsmalige World-Games-Goldmedaillengewinner Danny Wieck das Team an – für den 33-Jährigen ist es der letzte internationale Einsatz. Mit ihm kämpfen Jan Malkowski (Berlin), Tim Brang, David Laufkötter (Bad Wünnenberg) und Sebastian Pierre-Louis (Frankfurt) um Podestplätze. Bei den Frauen bilden Julia Hennig (Frankfurt), Alica Gebhardt, Nina Holt, Undine Lauerwald und Lena Oppermann das Aufgebot.
16 Entscheidungen in zwei Tagen
Der Wettkampfpool liegt auf dem Campus der Sportuniversität Chengdu. Zuvor reist das Team zum Trainingslager nach Hongkong, um sich auf Klima und Zeitumstellung einzustellen. Die Entscheidungen im Rettungssport fallen am 8. und 9. August – an beiden Tagen werden jeweils acht Medaillen vergeben.
Insgesamt schickt Deutschland 215 Athletinnen und Athleten zu den World Games, die in 25 Sportarten antreten. Im Rettungssport gehört Deutschland mit bislang 37 Goldmedaillen zu den erfolgreichsten Nationen. Nur Italien liegt mit 54 Titeln vorn. 2029 kehren die World Games nach Deutschland (Karlsruhe) zurück – und 2032 könnte der Rettungssport sogar olympisch werden.
